PC ist langsam: Leistung verbessern ohne Formatieren

Wenn Ihr Computer schon etwas älter ist, haben Sie sicher bemerkt, dass er langsamer wird und öfter hängen bleibt. Dies kann mehrere Ursachen haben: externer Schmutz, zu viele Programme auf dem Rechner, Inkompatibilität verschiedener Programme untereinander oder Viren, die nicht schlimm sein müssen, aber das System beeinträchtigen können. Wenn Sie die Leistung Ihres PCs verbessern möchten, ohne gleich die Festplatte neu zu formatieren, zeigen wir Ihnen hier, was Sie tun können.

Betriebssystem

Auch wenn sich Windows 10 automatisch aktualisiert (es sei denn, Sie haben diese Option deaktiviert), damit die Sicherheit und die optimale Funktion Ihres Systems jederzeit gewährleistet ist, können Sie einiges tun, um die Leistung Ihres PCs zu verbessern.

Problembehandlung verwenden

Die neuste Windows-Version enthält die sogenannte Problembehandlung, ein Werkzeug, das bestimmte Funktionen Ihres Rechners analysiert und Probleme beheben kann. Um es zu aktivieren, müssen Sie als Administrator angemeldet sein. Gehen Sie zu Start > Einstellungen > Update und Sicherheit > Aktivierung > Problembehandlung.

Es wird ein Menü mit verschiedenen Bereichen angezeigt (Sicherheit, Hardware, Netzwerke, Programme). Wenden Sie die Problembehandlung auf jeden Bereich an.

PC aktualisieren

Neben dem Betriebssystem, das Sie automatisch aktualisieren lassen können, gibt es noch weitere Updates, auf die Sie achten sollten. Wenn Ihr PC optimal funktionieren soll, sollten sowohl Ihre Hardware als auch die Software immer auf dem neusten Stand sein, einschließlich Programme, Treiber und Firmware Ihrer Peripheriegeräte. Aus Mangel an Zeit oder Geduld schieben manche solche Updates auf, aber wenn Sie sich regelmäßig darum kümmern, werden Sie sehen, dass Ihr PC viel schneller läuft.

Unnötige Dienste und Prozesse ausschalten

Ihr Betriebssystem setzt jedes Mal, wenn Sie Ihren PC starten, zahlreiche Dienste und Prozesse in Gang und führt diese während des Betriebs im Hintergrund aus. Viele davon brauchen Sie gar nicht, aber sie verbrauchen Prozessorleistung und Arbeitsspeicher und sorgen deshalb dafür, dass Ihr Rechner langsamer wird. Um unnötige Dienste und Prozesse zu deaktivieren, drücken Sie die Tasten Windows + R. Gehen Sie dann zu Computerverwaltung > Dienste und Anwendungen. Links sehen Sie die Option zum Aktivieren oder Deaktivieren von Diensten und können diejenigen ausschalten, die Sie nicht nutzen.

Systemfunktion Automatische Wartung

Eine weitere sehr nützliche Funktion von Windows 10 ist die Systemwartung, die überwacht, dass die Installation und Aktualisierung von Programmen reibungslos verläuft sowie weitere Optionen zur Fehleranalyse und Problembehebung bietet. Um dieses Werkzeug zu nutzen, rufen Sie es auf mit Start > Systemsteuerung > Sicherheit und Wartung. Im Bereich Wartung können Sie die Einstellungen ändern oder mit einem Klick auf Wartung starten direkt eine Analyse durchführen.

Benachrichtigungen deaktivieren

Als Nutzer von Windows 10 sind Ihnen sicher schon die vielen Benachrichtigungen aufgefallen, die auf Ihrem Bildschirm erscheinen. Diese stören manchmal nicht nur, sondern die verlangsamen auch Ihr System. Deaktivieren Sie einfach die, die Sie nicht brauchen. Drücken Sie die Tasten Windows + I, um die Einstellungen aufzurufen. Wählen Sie dann System > Benachrichtigungen und Aktionen. Im Bereich Benachrichtigungen können Sie nun Ihre Auswahl treffen.

Programme und Speicher

Die meisten haben auf Ihrem Computer ziemliche viele Programme installiert, die mit der Zeit zunehmen und weiter aktualisiert werden, auch wenn man sie gar nicht mehr verwendet. Diese Programme nehmen nicht nur unnötigen Speicherplatz auf der Festplatte in Anspruch, sondern werden oft auch im Hintergrund ausgeführt und belasten so zudem den Prozessor und den Arbeitsspeicher.

Speicherplatz auf der Festplatte freigeben

Die Datenträgerbereinigung von Windows ist ein weiteres nützliches Bordmittel des Betriebssystems, mit dem Sie Speicherplatz schaffen können. Um das Werkzeug aufzurufen, drücken Sie die Tasten Windows + I, um die Einstellungen aufzurufen. Wählen Sie dann System > Speicher > Speicheroptimierung. Das Tool sucht selbständig nach überflüssigen Dateien und fragt Sie dann, ob und welche Sie löschen möchten. Bestätigen Sie das Entfernen aller Vorschläge, um Ihr System von Datenmüll zu befreien. Oft haben Sie danach mehrere GB mehr Speicher zur Verfügung.

Nicht genutzte Programme und Apps deinstallieren

Auch ganze Programme, Apps und Spiele sollten Sie von Ihrem Computer entfernen, wenn Sie sie sowieso nicht mehr nutzen. Auch diese können nämlich beim Hochfahren und im Hintergrund ausgeführt werden. Geben Sie in der Suchleiste einfach Programme deinstallieren ein und deinstallieren Sie alles, was Sie nicht brauchen.

Stellen Sie danach sicher, dass die verbliebenen Programme, die Sie nicht ständig verwenden, nicht im Hintergrund ausgeführt werden, indem Sie sie deaktivieren. Wie das geht, erfahren Sie weiter oben im Abschnitt "Unnötige Dienste und Prozesse ausschalten".

Deaktivieren Sie anschließend auch die Autostart-Programme, die beim Hochfahren des PCs automatisch gestartet werden und damit diesen Prozess verlangsamen. Drücken Sie gleichzeitig die Tasten Strg + Umschalt + Entf, um den Taskmanager zu starten. Gehen Sie oben auf die Registerkarte Autostart, wählen Sie ein Programm aus und klicken Sie dann unten rechts auf Deaktivieren.

Wählen Sie nur Programme oder Prozesse aus, von denen Sie wissen, dass Sie sie beim Start nicht benötigen. Und keine Angst: Löschen können Sie die Programme hier nicht. Sie sind weiterhin auf Ihrem PC und Sie können sie immer noch manuell starten und auch im Autostart wieder aktivieren.

Starten Sie Ihren PC neu

Bestimmte Programme, vor allem Videopiele und Video- oder Bildbearbeitung, nehmen beim Ausführen besonders viel Arbeitsspeicher in Anspruch und sogar Platz auf der Festplatte. Auch nach dem Schließen des Programms bleibt ein Teil in Ihrem RAM erhalten. Deshalb ist es empfehlenswert, Ihren PC nach dem Verwenden speicherintensiver Programme neu zu starten, damit Ihnen wieder Ihr kompletter Arbeitsspeicher zur Verfügung steht und der PC schneller wird.

Internetdaten und Browser-Cache löschen

Neben den internen Elementen Ihres PCs sollten Sie auch Ihren Internetbrowser sauber halten, indem Sie regelmäßig Internetdaten wie Cookies entfernen und den Cache leeren.

In Google Chrome drücken Sie gleichzeitig die Tasten Strg + Umschalt + Entf. Es öffnet sich das Fenster Browserdaten löschen. Wählen Sie die Elemente aus, die Sie entfernen möchten, vor allem Bilder und Dateien im Cache und Cookies und andere Website-Daten. Markieren Sie auch den Browserverlauf und deaktiveren Sie außerdem Push-Benachrichtigungen von Webseiten. Hier erfahren Sie, wie das geht. Sie werden überrascht sein, wie flott Ihr Browser danach auf einmal funktioniert.

Antivirenschutz

Diese Empfehlung erscheint überflüssig, aber es gibt tatsächlich Personen, die kein Antivirenprogramm auf Ihrem Windows-PC installiert haben. Malware gefährdet nicht nur Ihre persönlichen Daten und kann Ihr Gerät komplett blockieren, sondern macht es auch extrem langsam. Heutzutage haben Sie eine große Auswahl an sehr guten kostenlosen Antivirenprogrammen, zum Beispiel Avira oder Kaspersky.

Beachten Sie, dass Sie nur ein einziges Antivirenprogramm gleichzeitig verwenden, ansonsten können sich die Programme gegenseitig blockieren und damit den Antivirenschutz aufheben.

Hardware

Physische Reinigung vom PC

Neben System und Software sollten auch die Hardware regelmäßig gesäubert werden. Mit der Zeit sammeln sich Staub und Schmutz an, die sich vor allem auf den Kühlventilatoren ablagern. Die Hardware sollte deshalb etwa alle sechs Monate gereinigt werden, eventuell von einem professionellen Dienstleister, wenn Sie es nicht riskieren wollen, Teile zu beschädigen, und eine besonders gründliche Reinigung wünschen.

Lüfter säubern

Wenn Ihr Rechner zu heiß wird, fährt das System die Leistung herunter, damit das Gerät nicht zusammenbricht. Dementsprechend können Sie Ihren PC also schneller machen, indem Sie ihn auch innen sauber halten, so dass er keine zusätzlichen Ressourcen zum Kühlen nutzen muss. Achten Sie besonders auf die Ventilatoren und installieren Sie neue, falls es notwendig sein sollte. Weitere Tipps finden Sie hier.

Energieverbrauch optimieren

Windows 10 verfügt über einen sogenannten Stromsparmodus, um die Akkulaufzeit auf Laptops zu verlängern. Wenn Sie ihn ausschalten, verbrauchen Sie zwar mehr Energie, aber die Leistung Ihres Systems verbessert sich. Es gibt neuerdings sogar einen besonderen Modus zum Erhöhen der Leistung. In Pro-Versionen wird dieser standardmäßig angezeigt, in der Home-Version müssen Sie ihn folgendermaßen aktivieren:

Drücken Sie die Tasten Windows + R und geben Sie cmd ein. Fügen Sie den folgenden Befehl ein:

powercfg -duplicatescheme e9a42b02-d5df-448d-aa00-03f14749eb61

und führen Sie ihn aus.

Gehen Sie dann zu Start > Systemsteuerung > Hardware und Sound > Energieoptionen. Hier können Sie nun statt dem Energiesparmodus auch Höchstleistung oder sogar Ultimative Leistung einstellen.

Foto: © Aleksandr Davydov - 123RF.com

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