Es geschieht fast immer völlig unerwartet: Windows streikt und will einfach nicht mehr. Der Computer startet nicht mehr und bleibt beim Windows-Logo hängen. Dieser Praxistipp zeigt Ihnen, was Sie in so einem Fall tun können.
Starten Sie Windows und drücken Sie dabei die F8-Taste (F5 bei einigen Computern) und wählen Sie entweder die Option Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration (erweitert) oder Abgesicherter Modus aus. Weitere Details zur Wiederherstellung finden Sie in diesem CCM-Tipp.
Startet Windows ausschließlich im abgesicherten Modus, so können Sie davon ausgehen, dass eine Hardware defekt ist oder das System von einer Schadware infiziert wurde. Deinstallieren Sie zuletzt installierte Programme und prüfen Sie, ob das Problem damit behoben wurde. Führen Sie danach einen System-Scan durch. Benutzen Sie dafür Ihre eigene Antivirus-Software sowie einen Online-Virenscanner.
Besteht das Problem weiterhin, laden Sie sich das kostenlose Tool LogonFix herunter und führen Sie es nach der Installation aus (das Tool zeigt keine Bestätigungsanfragen oder Ähnliches). Starten Sie im Anschluss Ihren Computer neu.
Windows-Probleme können Sie entweder mit der Original-Installations-CD oder mit einem bootfähigen USB-Stick beheben. Weitere Informationen finden Sie in unseren Artikeln zu Windows 7 mit USB-Stick reparieren und Windows 8 mit DVD reparieren.
Um die Startdiskette nutzen zu können, muss der Computer zuerst von einer Diskette gestartet werden (im BIOS können Sie die Bootreihenfolge ändern). Ihre Tastatur kann eventuell von QWERTZ in QWERTY geändert werden. Geben Sie nun den Befehl chkdsk c: /F ein und bestätigen Sie mit Enter.
Befindet sich Windows auf Laufwerk C, so geben Sie den Befehl chkdsk c: /f /r ein und bestätigen Sie mit Enter. Befindet sich Windows auf Laufwerk E, so geben Sie den Befehl chkdsk e: /f /r ein und bestätigen Sie mit Enter. Geben Sie nach der Reparatur Exit ein und bestätigen Sie mit Enter.
Als Lösung bietet sich auch die Windows-Wiederherstellungskonsole an: Wiedeherstellungskonsole - Windows XP.
Hinweis: Die Windows-Wiederherstellungskonsole wurde in Windows Vista und neuer durch andere Tools ersetzt. Weitere Details finden Sie unter diesen Links:
Windows 10
Windows 7
Das Problem kann eventuell durch Viren verursacht worden sein. In diesem Fall können Sie eine Antivirus-Live-CD verwenden, um das System zu scannen. Eine Antivirus-Live-CD benötigt keine Installation und wird während des Systemstarts automatisch ausgeführt. Sie sollten nur die Bootreihenfolge ändern. Es gibt verschiedene Antivirus-Live-CDs:
eScan Rescue Disk,
Norton Bootable Recovery Tool,
ESET SysRescue Live oder auch
Windows Defender Offline.
Ein infizierter Windows-Computer kann die Ausführung von Anti-Viren-Tools verhindern. In diesem Fall kommt der Antivirus-Live-USB zum Einsatz. Hier finden Sie einige kostenlose Antivirus-Live-USBs.
Mit Ultimate Boot CD haben Sie eine große Tool-Sammlung für System-Diagnose und -Konfiguration sowie Datenrettung. Das Tool startet Ihren Rechner von einer CD oder einem USB-Stick, ohne dabei auf Windows zurückzugreifen.
Bei Hiren's BootCD handelt es sich um eine umfassende kostenlose Tool-Sammlung mit Live-System. Die Tools greifen Ihnen bei Ihrer Windows-Reparatur unter die Arme.
SARDU bringt mehrere Boot-CDs in Ihr Startmenü. In ein paar Sekunden packt das Gratisprogramm Datenretter sowie andere Sicherheitstools auf einen USB-Stick oder eine DVD.
Ultimate Boot CD für Windows (UBCD4Win) wurde mit kostenlosen Tools ausgestattet, mit welchen Sie Ihren Computer auf Viren und Schadware prüfen können. Zudem haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre Festplatten auf Fehler zu checken und zu reparieren.
Hinweis: Installieren Sie zuerst die heruntergeladene EXE-Datei auf Ihrem Computer. Mit dem vorinstallierten UBCD4WinBuilder können Sie nun entweder eine ISO-Datei erstellen oder eine bootfähige CD brennen.
Mit einer Linux Live-CD können Sie einen lahmgelegten Windows-Computer zum Starten bringen. Zumindest können Sie damit Ihre Daten retten. Im Internet gibt es verschiedene OpenSource-Live-CDs zum kostenlosen Download, zum Beispiel Knoppix, KDE Live, Plop und Gentoo.
Unter Windows haben Sie die Möglichkeit, Ihre Festplatte als Slave in einem anderen Computer einzubauen. Zudem können Sie auch eine externe Festplatte verwenden und damit Ihre Daten retten und das System reparieren.
Um eine Festplatte unter Windows zu reparieren, gehen Sie wie folgt vor: Klicken Sie auf Computer (Arbeitsplatz unter XP). Wählen Sie mit der rechten Maustaste die gewünschte Festplatte aus und gehen Sie zu Eigenschaften > Extras. Dann unter Fehlerüberprüfung auf Jetzt prüfen klicken. Scannen Sie im Anschluss Ihre Festplatte mit Ihrer Antivirus-Software.
Als weitere Lösung können Sie eine weitere Festplatte einbauen und entweder Windows oder Linux darauf installieren. Sie können danach Ihren Computer von dieser Festplatte aus booten und Ihre Daten wiederherstellen. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, das Laufwerk zu formatieren und Ihr System neu zu installieren.
Um das Problem zu lösen, klicken Sie bitte hier.
Das System kann auch mit einem zuvor erstellten Disk-Image wiederhergestellt werden. Für die Erstellung eines Disk-Image stehen Ihnen mehrere Tools zur Verfügung, zum Beispiel Acronis True Image oder DriveImage XML.
Wenn Sie Windows neu installieren, werden alle Ihre Daten gelöscht. Ist Ihre Festplatte in mehrere Partitionen aufgeteilt, wird nur die Partition formatiert, die Windows enthält. Verloren gegangene Daten können zum Beispiel mit Recuva wiederhergestellt werden.
Probleme mit der Hardware können häufig zu Windows-Startproblemen führen. Das System bleibt manchmal wegen Grafikkarten-, RAM- oder auch Prozessor-Problemen hängen. Weitere Details zu Hardware-Problemen finden Sie in den folgenden CCM-Tipps: BIOS-Batterie wechseln und RAM-Sticks mit MemTest testen.
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