Festplatten und Laufwerke können Sie über verschiedenen Arten von Schnittstellen verbinden. Hier erklären wir Ihnen, wie Sie die einzelnen Formate anschließen.
Die Hauptplatine hat für gewöhnlich zwei IDE-Schnittstellen (Integrated Device Electronics). Die erste Schnittstelle nennt sich primärer Kanal (primary device controller), die zweite heißt sekundärer Kanal (secondary device controller).
An jede dieser Schnittstellen können je zwei IDE-Peripheriegeräte an einem Flachbandkabel angeschlossen werden, also maximal vier IDE-Geräte (zwei an jedem an der Hauptplatine angeschlossenen Kabel). Um diese Beschränkung zu umgehen (und mehr als vier IDE-Geräte anzuschließen), kann man eine Erweiterungskarte einbauen, einen sogenannten IDE-Controller, oder einen SCSI-Controller verwenden.
Befinden sich zwei Peripheriegeräte an einem IDE-Flachbandkabel (Kabel, das ein oder zwei IDE-Peripheriegeräte an die Hauptplatine anschließt), ist es nötig, dem Computer mitzuteilen, welches der beiden Vorrang hat bzw. welches der "Herr" (master) und welches der "Sklave" ist (slave). Dafür ist es nötig, die IDE-Peripheriegeräte mit Hilfe von Jumpern zu konfigurieren, die an der Rückseite der Geräte liegen (neben dem IDE-Steckplatz).
In der Regel befindet sich am Gerät eine kleine Abbildung, die die Positionierung des Jumpers oder der Jumper für die Platzierung als Herr (M) oder Sklave (SL) darstellt.
Hinweis: Sie stoßen vielleicht auf die Abkürzung CS (cable select, zu Deutsch Kabelauswahl), die es ermöglicht, automatisch die Herr- und Sklavenplatte zu bestimmen, sofern die beiden Platten über diese Option verfügen und sie von der Hauptplatine unterstützt wird.
Außerdem ist es empfehlenswert, an einem Flachbandkabel gleichartige Peripheriegeräte anzuschließen, da die Bus-Übertragungsgeschwindigkeit sich nach dem langsamsten Gerät am Flachbandkabel richtet. Deswegen sollten die Platten an ein Flachbandkabel und die CD-ROM-Laufwerke und CD-Brenner an ein zweites angeschlossen werden (ein Brenner wird genauso angeschlossen wie ein CD-ROM-Laufwerk).
Wie erwähnt gibt es zwei IDE-Kanäle, an die je zwei Geräte angeschlossen werden können.
Der Computer wird standardmäßig auf der ersten Festplatte starten (booten), die am ersten IDE-Kanal liegt. Die Rangfolge ist wie folgt:
IDE1 = Master (Herr)
IDE1 = Slave (Sklave)
IDE2 = Master
IDE2 = Slave
Empfohlen sind die folgenden Konfigurationen:
IDE1 | IDE1 | IDE2 | IDE2 |
Platte als Herr | |||
Platte als Herr | Platte als Sklave | ||
Platte als Herr | Platte als Sklave | Platte als Herr | |
Platte als Herr | Platte als Sklave | Platte als Herr | Platte als Sklave |
Platte als Herr | CD-ROM als Herr | ||
Platte als Herr | Platte als Sklave | CD-ROM als Herr | |
Platte als Herr | CD-ROM als Herr | CD-ROM als Sklave | |
Platte als Herr | Platte als Sklave | Platte als Herr | CD-ROM als Sklave |
Platte als Herr | Platte als Sklave | CD-ROM als Herr | CD-ROM als Sklave |
Beim Anschließen von IDE-Peripheriegeräten ist es wichtig darauf zu achten, dass der rote Streifen am Kabel sich an der Seite des ersten Steckkontakts befindet.
Bei der Hauptplatine:
Bei der Festplatte oder den Festplatten (in der Regel bei der Stromversorgung):
Die anderen IDE-Peripheriegeräte (Lese- oder Schreibgeräte für CD-ROM bzw. DVD-ROM) werden für gewöhnlich nach demselben Prinzip angeschlossen.
Wenn die Hauptplatine Steckplätze im Format Serial ATA (SATA) hat, ist es empfehlenswert, Festplatten mit diesem Interface zu kaufen, da es erheblich schneller ist als das IDE-Interface. Außerdem sind Serial-ATA-Kabel fein und dünn und ermöglichen eine bessere Luftzirkulation.
Die Installation von Serial-ATA-Platten ist sehr einfach: Es genügt, die Festplatten mit Hilfe des mit der Hauptplatine mitgelieferten Kabels an den Serial-ATA-Steckplatz anzuschließen. Manchmal ist eine Veränderung im BIOS nötig, um den SATA-Steckplatz zu aktivieren.
Weitere Informationen finden Sie im folgenden Artikel über ATA und IDE.
Bei SCSI-Festplatten oder CD-ROM-Laufwerken muss zunächst ein SCSI-Controller eingebaut oder gegebenenfalls der in der Hauptplatine integrierte Controller verwendet werden.
Danach müssen die Identifikationsnummern den jeweiligen Peripheriegeräte in der Kette zugeordnet werden. Auf den Platten vorhandene Jumper dienen in der Regel dazu, die Nummern zu definieren.
Falls Sie noch über ein Diskettenlaufwerk verfügen (manchmal FDC genannt für Floppy Disk Controller): Diess wird mit einem Flachbandkabel angeschlossen, das weniger breit ist als das der Festplatten, und zwar an der dafür vorgesehenen Schnittstelle der Hauptplatine.
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