5G erobert die Welt und revolutioniert unsere Art zu kommunizieren, sowohl mit unseren Geräten zu Hause, am Arbeitsplatz als auch unterwegs. Allerdings gibt es immer noch sehr viele Fragen zu und Zweifel an der Technologie, vor allem über die Vorteile und Nachteile für die Nutzer. Hier erfahren Sie alles, was Sie über 5G wissen müssen.
5G ist die Abkürzung für die fünfte Generation des Mobilfunkstandards. 5G ist der Nachfolger der 4G-Technologie und bedeutet eine große Veränderung des Standards der drahtlosen Kommunikation über Smartphones, Computer und Smart-Home-Geräte (Smart-TVs, Kühlschränke usw.).
Die Revolution an 5G ist, dass es alle wichtigen Parameter der drahtlosen Kommunikation erheblich verbessert: Bandbreite, Latenz und sogar Kapazität oder Anzahl der gleichzeitig verbundenen Geräte. Mit 5G lassen sich Daten mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 MB pro Sekunde und bis zu 1 GB pro Sekunde übertragen, während die Latenz, als die Ende-zu-Ende-Verzögerung, sehr niedrig ist (eine Millisekunde und damit wesentlich niedriger als die 30 Millisekunden von 4G).
5G ermöglicht außerdem massive Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten, was ganz neue Möglichkeiten für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) eröffnet, da mehr als 100 verschiedene Geräte gleichzeitig an dasselbe WLAN-Netz angeschlossen werden können.
5G ist der 4G-Technologie, die bisher benutzt wird, in vielen Punkten überlegen. Dies sind die wichtigsten Verbesserungen:
Effizienter: 5G verbraucht weniger Energie als 4G (bis zu 90 Prozent weniger Kosten). Dies kommt nicht nur dem Klima zugute, sondern auch dem Geldbeutel der Nutzer sowie der Lebensdauer von Geräteakkus. Allerdings bringt die Umstellung auf 5G auch Umweltprobleme mit sich, da der Datenverbrauch exponentiell wachsen wird, so dass auch der allgemeine Energieverbrauch eher ansteigen kann und damit der Vorteil der Effizienz nichtig wird.
Mehr verbundene Geräte: Die hohe Geschwindigkeit und geringe Latenz von 5G-Netzen machen es möglich, mehr als 100 verschiedene Geräte auf nur einem Quadratmeter gleichzeitig zu betreiben. Damit sind den Möglichkeiten für Smart-Anwendungen kaum Grenzen gesetzt.
Revolution der privaten und öffentlichen Vernetzung: Drahtlose Netze haben bereits die Art, wie wir uns verbinden, erheblich verändert. 5G ist nun ein Quantensprung innerhalb des WLAN-Internets. Im privaten Bereich können Geräte wie Computer, Tablets und Smart-Home-Geräte neue und mehr Aufgaben übernehmen. In der Industrie und im öffentlichen Leben können zum Beispiel neue Sicherheitstechnologien eingebaut werden, zum Beispiel in Autos und im Straßenverkehr.
Über die 5G-Technologie werden weltweit immer wieder Fake News verbreitet, vor allem in sozialen Netzwerken. Die meisten Kritiker von 5G befürchten negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz haben mehrmals darauf hingewiesen.
Allerdings gibt es bisher auch nur wenige wissenschaftliche Studien über die Strahlung der 5G-Frequenzen über Handy und Sendemasten. Frühere Studien zu 4G-Antennen haben zwar ein höheres Krebsrisiko festgestellt, aber wichtige Faktoren wie Alter und Geschlecht sowie Alkohol- und Tabakkonsum nicht berücksichtigt, so dass sie nicht aussagekräftig genug sind.
Im Zuge der Corona-Pandemie hieß es zuletzt sogar, 5G-Netze hätten das Corona-Virus ermöglicht und dessen Verbreitung beschleunigt, weil sie das Immunsystem des Menschen schwächen würden, oder sogar direkt durch die schädliche Strahlung einen Zellabbau hervorgerufen, der nur einen Virus vortäuscht . Das ist eine Falschmeldung, 5G hat nichts mit dem Corona-Virus zu tun. Es stimmt auch nicht, dass 5G in China erstmals in der Stadt Wuhan installiert wurde, wie im Netz kursierte. Tatsächlich ist Wuhan eine von mehreren chinesischen Städten, wo 5G eingerichtet wurde, und die Netzabdeckung dort betrug am Anfang der Pandemie nur zehn Prozent.
Übrigens ist 5G in mehreren deutschen Großstädten über Vodafone und Telekom schon seit Juli 2019 verfügbar. O2 startete sein 5G-Netz im Oktober 2019.
Der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei ist in der 5G-Netztechnik zwar weltweit führend, wurde aber aus Sicherheitsgründen von den USA und einigen europäischen Ländern vom Ausbau der eigenen 5G-Infrastruktur ausgeschlossen. Die Regierung des US-Präsidenten Donald Trump wirft dem Konzern eine zu große Nähe zur chinesischen Regierung und Spionage vor und beschränkte die Zusammenarbeit mit Huawei allgemein.
Es wird befürchtet, dass China über die 5G-Technik von Huawei die Netze ausspionieren und sabotieren könnte. Huawei widerprach diesen Befürchtungen. Allerdings sind den meisten Ländern die geopolitischen Auswirkungen zu heikel: Die Kontrolle über die Kommunikationsnetze und deren Infrastruktur ist politisch und wirtschaftlich zu wichtig, um Missbrauch zu riskieren.
Die Bundesregierung will das künftige 5G-Mobilfunknetz deshalb mit einem IT-Sicherheitsgesetz schützen. Doch schon vor dem Gesetz haben die deutschen Mobilfunkanbieter Fakten geschaffen: Vodafone und Telekom haben Huawei-Technik bereits aus ihren Mobilfunkkernnetzen entfernt, O2 Telefónica betreibt noch Huawei-Komponenten, will sein eigenes Kernnetz aber ab 2021 mit Ericsson aufbauen.
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