Millionen von Haushalten auf der ganzen Welt haben inzwischen Zugang zur Glasfasertechnologie. Diese ermöglicht Hochgeschwindigkeits-Internet. Doch wie genau funktioniert das? Welche konkreten Anwendungen gibt es und wie können Sie davon profitieren?
Glasfaser ist eine Art von Festnetz, das auf einem sehr dünnen physikalischen Medium (Glasfaser oder Kunststoff) basiert und für die Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung über das Internet verwendet wird.
Die Glasfaser hat einen Kern aus transparentem Material, in dem das Licht "abprallt" und im Kabel gefangen bleibt. Auf diese Weise bewegen sich die Daten, die sehr kurzen Lichtimpulsen entsprechen, mit Lichtgeschwindigkeit - zumindest fast, denn die Lichtgeschwindigkeit in der Glasfaser wird immer etwas niedriger sein als die im Vakuum gemessene tatsächliche Lichtgeschwindigkeit.
Glasfaser kann heute über das Internet Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.000 MB/s übertragen und ist damit um ein Vielfaches schneller als das herkömmliche ADSL-Netz mit höchstens 24 MB/s oder VDSL mit höchstens 250 MB/s. Theoretisch kann Glasfaser Geschwindigkeiten von bis zu mehreren TB/s leisten. Das Problem ist jedoch, dass die heutigen Computer nicht in der Lage sind, eine solche Datenrate schnell genug zu verarbeiten.
Die derzeitigen Wi-Fi-Standards 802.11a, b und g erlauben nur eine maximale Übertragungsrate von 54 MB/s. Der Wi-Fi-Standard 802.11n kann theoretisch bis zu 600 MB/s leisten, in der Realität liegt die Leistung aber weit darunter. Um die volle Leistung Ihrer Glasfaserleitung auszuschöpfen, sollten Sie Ihren Computer per Ethernet-Kabel mit dem Router verbinden und nicht per WLAN.
Das Datenvolumen, das gleichzeitig über das Internet übertragen wird, hat in den letzten Jahren exponentiell zugenommen. Eine Geschwindigkeit von bis zu 600 MB/s kann die Zeit bei verschiedenen Aktivitäten im Internet erheblich verkürzen, zum Beispiel beim:
Alle diese Aktivitäten können sogar gleichzeitig ausgeführt werden, ohne dass es zu einer Verlangsamung oder zu Qualitätsverlusten kommt.
Glasfasertechnologie gehört ohne Zweifel die Zukunft aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit und der geringen Übertragungsverluste auch auf große Distanz. Allerdings gibt es auch ein paar Nachteile. Glasfaser leitet keinen Strom für eine mögliche Notstromversorgung und ist empfindlicher gegenüber mechanischen Belastungen.
Ein weiterer Nachteil, der für den normalen Endverbraucher aber irrelevant ist, ist eine kleine Verzögerung bei der Datenübertragung. Für die Informationsübermittlung zwischen den Börsen in Frankfurt und London wird deshalb zum Beispiel Richtfunktechnologie verwendet. Außerdem ist Highspeed-Internet auch teurer als das herkömmliche Internet. Allerdings sparen Sie damit auch viel Zeit.
Das Glasfasernetz wird immer weiter ausgebaut. Um in den Genuss von Hochgeschwindigkeits-Internet zu kommen, muss man in einem Gebiet mit vollständiger Anbindung wohnen, was in vielen Ballungsgebieten in Europa der Fall ist.
Im Breitbandatlas der Bundesnetzagentur können Sie sich einen Überblick über die aktuelle Verfügbarkeit in Deutschland verschaffen.
Die größten Anbieter von Hochgeschwindigkeits-Internet in Deutschland sind Deutsche Telekom und 1&1 Versatel.
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