Auf seiner Herbstkonferenz 2022 hat Google alle Details seiner neuen Pixel-Smartphones gelüftet. Die meisten Funktionen waren bereits vor einigen Monaten durchgesickert. Auf der I/O-Entwicklerkonferenz im Mai 2022 hatte Google selbst erste Renderings vorgestellt. Hier erfahren Sie, wie die neuen Versionen Pixel 7 und 7 Pro letztlich aussehen und wie viel sie kosten.
Auf seiner Herbstkonferenz am 6. Oktober 20022 in New York hat Google seine neuen Smartphone-Modelle Pixel 7 und 7 Pro enthüllt. Sie können die Veranstaltung Made by Google 2022 hier auf YouTube erneut ansehen. Darin ging Google ausführlich auf alle Neuerungen ein. Es gab ein paar Änderungen beim Design, aber vor allem neue Funktionen in den Bereichen Fotos, Videos und Sicherheit im Vergleich zu den Vorgängermodellen Pixel 6 und 6 Pro und zu ähnlichen Modellen der Konkurrenz. Aber kann das neue Google-Telefon auch dem neuen iPhone 14 den Rang ablaufen?
Beide neuen Google-Modelle haben fast das gleiche Gehäuse wie ihre Vorgänger. Auch das Pixel 7 und 7 Pro haben wieder einen großen, markanten Streifen auf der Rückseite, der so charakteristisch für die Pixel-Reihe ist und in dem die Kameramodule untergebracht sind. Bei seiner neusten Generation hat Google mehr Wert auf die Ästhetik gelegt. Die Abdeckung wurde mit einer goldenen oder silbernen Metallschicht verziert, so dass sie weniger auffällt und eleganter aussieht. Ein originelles Design, das wieder einmal nicht jedem gefallen wird.
In Bezug auf die Maße ist das Pixel 7 schmaler, aber höher als das Pixel 6, während das Pixel 7 Pro breiter, aber niedriger ist als das Pixel 6 Pro. Das Display vom Pixel 7 misst 6,3 Zoll im 20:9-Format und das des Pixel 7 Pro 6,7 Zoll im 19,5:9-Format. Das Pixel 7 ist zehn Gramm leichter als sein Vorgänger und wiegt insgesamt 197 Gramm. Das Pro-Modell legte mit 212 Gramm ein klein wenig Gewicht zu. Die Farbgebung bleibt ähnlich, aber die Töne wurden angepasst und das helle Korallenrot des Pixel 6 fällt weg. Das Pixel 7 und 7 Pro gibt es in den Farben Snow (Weißgrau), Obsidian (Dunkelgrau) und in einem sanften Grünton, der beim Basismodell Lemongrass (Hellgrün) heißt und bei der Pro-Version Hazel (Graugrün).
Die Kamera ist schon seit seit einigen Jahren die Stärke der Pixel-Smartphones von Google und die neue Generation ist keine Ausnahme. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die ständig effizientere und präzisere Sensoren mit mehr Megapixel herausbringt, behält Google die im letzten Jahr veröffentlichten Module bei. So befinden sich auf der Rückseite des Pixel 7 eine Weitwinkelkamera mit 50 MP und ein Ultraweitwinkelsensor mit 12 MP. Beim Pixel 7 Pro wird das Duo noch durch eine 48-MP-Kamera mit Teleobjektiv und fünffachem Zoom ergänzt. Der Vorgänger Pixal 6 Pro kam mit einem 4x-Objektiv aus. Die Frontkameras mit 10,8 MP sind bei beiden neuen 7er-Modellen gleich.
Mehr Neues gibt es in puncto Kamera-Software, die verstärkt auf künstliche Intelligenz setzt. So hat Google den auf Smartphones generell problematischen Zoom verbessert. Da Google nicht in der Lage ist, die für einen effektiven optischen Zoom erforderlichen Linsen zu fokussieren, integriert es seine eigene Technologie namens Super Resolution Zoom. Hinter diesem Marketing-Namen verbirgt sich eine bekannte Bildbeschneidungstechnik, die durch interne Algorithmen verbessert wurde, um nicht zu viel Schärfe zu verlieren. Das Ganze wird mit optischer und Software-Stabilisierung kombiniert. Die bei der Präsentation gezeigten Ergebnisse sind verblüffend: Die Technologie sorgt für einen bis zu achtfachen Zoom beim Pixel 7 und sogar für einen bis zu 30-fachen Zoom beim Pro-Modell.
Der Ultraweitwinkelsensor beim Pixel 7 Pro bietet einen Makrofokus, mit dem Sie Aufnahmen aus einer Entfernung von drei Zentimetern machen können. Die Videofunktionen wurde bei beiden Modelle ergänzt durch eine effektivere Stabilisierung und einen Cinematic-Modus, wie Apple ihn schon für das iPhone 13 Pro und 14 Pro eingeführt hat, der Bokeh-Effekte in Echtzeit auf den Hintergrund anwenden kann.
Diese Verbesserungen sind dem neuen internen SoC zu verdanken, dem von Google entwickelten Smartphone-Chip der zweiten Generation, genannt Tensor G2. Der 8-Kern-Chip hat durch den Wechsel zur leistungsfähigeren und weniger energieintensiven Cortex-Version ein paar MHz gewonnen. Der Grafikprozessor entwickelte sich ebenfalls weiter. Das Pixel 7 verzichtet auf den Mali-G78 von ARM, der im Pixel 6 zum Einsatz kam, zugunsten des effizienteren Mali-G710.
Wie schon im letzten Jahr mit dem "magischen Radiergummi", der dank künstlicher Intelligenz ein Element eines Bildes mit einem einzigen Klick löschen kann, hat Google auch dieses Mal wieder einen Bildfunktion für das Pixel 7 reserviert: Unblur (Unschärfe entfernen). Damit können auch alte Bilddateien, die nicht mit einem Google-Gerät aufgenommen wurden, aber in Google Fotos importiert wurden, schnell und effizient von Unschärfe befreit werden.
Auf der Konferenz befasste sich Google besonders ausführlich mit den Sicherheitsfunktionen seiner neuen Smartphones. Beide Pixel-7-Modelle enthalten den Titan M2 Chip, der die sensibelsten Daten speichert. Außerdem hat das Unternehmen angekündigt, bis Ende des Jahres ein VPN-Modul, das im kostenpflichtigen Google-One-Paket enthalten ist, für seine beiden neuen Modelle zu implementieren, damit die Daten der Nutzer noch besser geschützt sind. Beim Pixel 7 kehrte nun die Gesichtserkennung zurück, die beim Pixel 6 und 6 Pro fehlte. Vervollständigt wird das Sicherheitspaket mit einem Fingerabdruckleser unter dem Bildschirm und einem unknackbaren PIN-Code.
Obwohl sich das Design und die technischen Eigenschaften des neuen Pixel-Smartphones ein wenig verbessert haben, muss der Kunde für die 7er-Reihe nur genau dieselben Preise zahlen wie für die 6er-Reihe. Sogar die Inflation und Lieferengpässe scheinen Google nichts anzuhaben - umso besser. So kostet das Pixel 7 mit 128 GB Speicherplatz 649 Euro. Wer das Doppelte, also 256 GB, haben will, muss 100 Euro drauflegen.
Das Pixel 7 Pro kostet 899 Euro mit 128 GB und 999 Euro mit 256 GB. Die Geräte sind bereits im Google Store vorbestellbar und werden ab dem 13. Oktober in den Geschäften erhältlich sein.
Foto: © Google LLC.