Während der Einschränkungen durch die Maßnahmen gegen das Coronovirus haben Apps für Videokonferenen einen Boom erlebt. Immer mehr Menschen nutzen Videoanrufe für den Kontakt zu Familie, Freunden und Kollegen lockdown. In manchen Apps wie Zoom können Sie dabei ganz einfach den Hintergrund ändern. Die moderne Technologie macht es nun auch möglich, dass Sie während eines Videoanrufs ein ganz anderes Aussehen annehmen, zum Beispiel das von einem Prominenten. Hier zeigen wir Ihnen, wie das geht.
Avartarify ist ein kostenloses Open-Source-Tool, das die Deepfake-Technologie verwendet, um den User virtuell in eine andere Person oder Figur zu verwandeln. Was Deepfake genau ist, erfahren Sie in diesem CCM-Artikel. Dabei animiert Avatarify das Foto eines Gesichts, in das Sie sich verwandeln möchten, während eines Videoanrufs, zum Beispiel per Skype, Zoom oder anderen Apps für Videokonferenzen.
Während Deepfakes das Gesicht einer Person in eine andere morphen und daraus eine Videodatei erstellen können, ist das Besondere an Avatarify, dass dies in Echtzeit passiert. Avatarify nutzt dazu bestimmte Punkte in Ihrem Gesicht, das von der Webcam aufgenommen wird, und transformiert Ihre Züge und Mimik in die andere Person oder Figur. Alle Bewegungen Ihres Gesichts werden verfolgt und innerhalb des Avatar-Bilds fast unmittelbar genauso simuliert.
Der animierte Avatar wird dann über die jeweilige Videoanrufplattform gestreamt. Sie können jeden Avatar wählen, den Sie möchten. Sie brauchen nur ein gut aufgelöstes Foto seines Gesichts und das Tool macht den Rest.
Das einzige, was das Tool verständlicherweise nicht kann, ist, die Stimme einer anderen Person nachzumachen. Es wird immer Ihre Stimme sein, die duch den Avatar spricht. Aussehen und Stimme nachzuahmen wäre eine Entwicklung, die zu sehr zu Missbrauch oder sogar Betrug einladen würde.
Im Moment erfordert Avatarify einen High-End-Computer, um zu funktionieren. Sie brauchen einen leistungsfähigen Grafikprozessor, der CUDA (Compute Unified Device Architecture) unterstützt und mindestens 30 FPS ermöglicht, denn das ist die Bildrate der Software. Mit weniger FPS wird Avatarify nicht flüssig während der Videoanrufe angezeigt.
Die Entwickler empfehlen die Grafikkarte GeForce GTX 1080 Ti (33 FPS). Zum Vergleich: Die GeForce GTX 1070 zum Beispiel erreicht nur 15 FPS und MacBook von 2018 haben keine GPU und erreichen weniger als 1 FPS. Die Entwickler arbeiten allerdings daran, Avatarify für weniger leistungsfähige Computer und für einen möglichen Cloud-Einsatz zu optimieren.
Avatarify können Sie von Github hier herunterladen. Unten auf dieser Webseite finden Sie eine detaillierte Anleitung für die Installation des Tools auf Linux, Mac und Windows.
Foto: © Unsplash.