Ohne Vorwarnung hat Apple die neuen Mac-mini-Modelle mit M2-Chips angekündigt und ins Sortiment genommen. Noch überraschender ist, dass der Mac mini M2 günstiger ist als das ältere Modell mit dem M1-Prozessor. Lesen Sie hier, welche neuen Funktionen und Verbesserungen das Unternehmen aus Cupertino in den Mac mini eingebaut hat.
Der Mac mini der nächsten Generation wurde von Apple am 17. Januar 2023 in einer unerwarteten Pressemitteilung angekündigt. Die neuen Desktop-Computer im Mini-Format enthalten die neusten Apple-Chips M2 und M2 Pro und bieten damit eine deutlich bessere Leistung als die aktuellen Modelle. Das Unternehmen aus Cupertino sorgte für eine weitere Überraschung: Die Einstiegsversion des Mac mini M2 kostet 699 Euro und ist damit günstiger als der bisherige Mac mini M1, der bei seiner Markteinführung 799 Euro kostete. Der neue Mac mini M2 ist ab dem 24. Januar 2023 im Apple Store erhältlich.
Im neuen Apple-Katalog erscheint der neue Mac mini mit drei Modellen. Sie enthalten den M2- oder M2-Pro-Chip und neue Konfigurationen. Außerdem verabschiedet sich Apple mit dem Mac mini M2 endgültig vom letzten Mac mini mit Intel-Prozessor.
Vom Design her sind die drei neuen Modelle ihren Vorgängern sehr ähnlich. Im Bezug auf die Anschlüsse gibt es zwei bis vier Thunderbolt 4 im Format USB Typ C, DisplayPort-kompatibel, zwei USB 3.1 5 Gbit/s im Format USB Typ A, einen HDMI, einen Gigabit Ethernet und einen Kopfhörerausgang. Drahtlos lässt sich der neue Mac mini mit Bluetooth 5.3 sowie Wi-Fi 6E (802.11ax) für Ultra-High-Speed verbinden.
Das Einstiegsmodell des Mac mini M2 kostet wie gesagt 699 Euro und bietet eine 8-Kerne-CPU, 10-Kerne-GPU, 8 GB RAM und 256 SSD. Das nächsthöhere Modell ist genauso bis auf eine Festplatte mit 512 SSD und kostet 929 Euro. Im dritten Modell ist als einzigem der M2-Pro-Chip verbaut. Es bietet eine 10-Kerne-CPU, 16-Kerne-GPU, 16 GB RAM und 512 SSD zum Preis von 1549 Euro. Dazu gibt es verschiedene zusätzliche Optionen. Die beiden M2-Modelle lassen sich bis auf 2 TB Speicherplatz aufstocken, das M2-Pro-Modell bis auf 8 TB.
Besonders interessant für Hightech-Fans ist die Einführung der verbesserten M2-Chips M2 Pro und M2 Max. Das lässt vermuten, dass die beiden neuen Ausführungen bald auch in anderen Mac-Modellen verbaut waren. Bisher waren sie exklusiv dem MacBook Pro mit 14 und 16 Zoll vorbehalten.
Wie andere Mitglieder der M-Chip-Familie sind die neuen M2-Chips All-in-One-Chips. Sie enthalten sowohl einen normalen Prozessorteil (CPU) als auch eine Grafikkarte (GPU) mit unterschiedlichen Recheneinheiten und einem einheitlichem RAM, der von den verschiedenen Bereichen gemeinsam genutzt wird und grundsätzlich nicht erweiterbar ist. Der M2 Pro erweitert die CPU auf bis zu 12 Kerne und die GPU auf bis zu 19 Kerne und bietet bis zu 32 GB gemeinsamen Arbeitsspeicher. Der M2 Max unterstützt sogar eine GPU mit bis zu 38 Kernen sowie bis zu 96 GB gemeinsamen Arbeitsspeicher mit niedriger Latenz.
Der M2 Pro ist mit Fünf-Nanometer-Prozesstechnologie der zweiten Generation gefertigt, besteht aus 40 Milliarden Transistoren und weist eine Speicherbandbreite von 200 GB/s auf. Beide Werte sind doppelt so hoch wie beim M2. Seine 10- oder 12-Kern-CPU mit bis zu 8 Hochleistungskernen und 4 energieeffizienten Kernen bietet 20 Prozent mehr Leistung als der M1 Pro bei Multi-Threading. Dies beschelunigt die Datenverarbeitung mit sehr anspruchsvollen Programmen wie Photoshop.
Apple weist außerdem darauf hin, dass das Kompilieren von Projekten in Xcode bis zu 2,5 Mal schneller geht als beim leistungsstärksten MacBook Pro mit Intel-Prozessor. In Beuzg auf die Grafik schließlich verspricht die GPU des M2 Pro 30 Prozent mehr Leistung als die im M1 Pro, so dass der neue Chip auf dem Niveau einer Videospielkonsole ist.
Der M2 Max bedeutet einen weiteren Schritt nach vorne: 67 Milliarden Transistoren (dreimal mehr als der M2) und 400 GB/s Speicherbandbreite (doppelt so viel wie der M2 Pro und viermal mehr als die M2-Basisversion). Dieser Chip verspricht das sofortige Öffnen großer Dateien und die reibungslose Nutzung mehrerer professioneller Anwendungen zur gleichen Zeit. Obwohl der Chip wie der M2 Pro eine 12-Kerne-CPU der nächsten Generation enthält, ist seine GPU mit bis zu 38 Kernen und einem größeren Second-Level-Cache leistungsfähiger. In Bezug auf die Grafikleistung ist der M2 Max daher bis zu 30 Prozent besser als der Vorgänger M1 Max.
Vor allem aber behalten der M2 Pro und M2 Max eine der Hauptstärken von Apples ARM-Chip-Familie: ein auf dem Markt unerreichtes Verhältnis zwischen Leistung und Stromverbrauch. Es wird erwartet, dass die tragbaren Macs, die diese Chips noch erhalten, besonders stromsparend sein werden. Schon ein normaler Mac mini M1 verbraucht bei normaler Nutzung weniger als 10 W. Die neuen MacBooks Pro mit 14 und 16 Zoll sollen einer Batterielaufzeit von bis zu 22 Stunden ohne Aufladen haben.
Apple hat auch das MacBook Pro überarbeitet und bietet nun sechs neue Modelle an mit 14 und 16 Zoll. Während sich deren Design nicht geändert hat, enthalten sie aber nun alle M2-Pro- oder M2-Max-Chips. Wie zu erwarten war, steigen in diesem Segment damit auch die Preise, ebenso für die verfügbaren Optionen wie zum Beispiel die Aufrüstung auf 96 GB RAM. Dies ist jedoch durch die enorme Leistung der neuen Chips gerechtfertigt. Erwähnenswert ist auch, dass die neuen MacBook-Pro-Modelle serienmäßig mit Wi-Fi 6E ausgestattet sind, dem schnellsten derzeit verfügbaren Funkstandard.
Foto: © Apple.