Geschichte der Festplatte

Die Festplatte oder Hard Disk (HD) ist das Herzstück eines Computers. In den letzten Jahrzehnten hat ihre Entwicklung eine erstaunliche Geschwindigkeit hingelegt.

Die Geschichte der Festplatte

Die erste Festplatte wurde von der Firma IBM erfunden, auf Anfrage der US Air Force, und Anfang 1956 vorgestellt. Es handelte sich um die Ramac 305 (Random Access Method of Accounting and Control), bestehend aus 50 Aluminiumplatten mit einem Durchmesser von 61 Zentimetern. Diese drehten sich mit 3600 Umdrehungen pro Minute und waren mit einer dünnen Metallschicht überzogen, die eine Speicherkapazität von 5 Millionen Zeichen (5 MB) hatte. Diese Platte hatte eine Übertragungsrate von 8,8 KB/s und wog über eine Tonne. Am 10. Februar 1954 war die Ramac 305 imstande, sukzessive Daten zu lesen und zu speichern, und wurde somit zum ersten Gerät mit direktem Speicherzugriff oder DASD (Direct Access Storage Devices).

1962 brachte IBM das Modell 1301 heraus, mit einer Kapazität von 30 MB und einer Übertragungsrate und einer Oberflächendichte, die zehnmal höher waren als die der Ramac 305, währen die Distanz zwischen den Köpfen und der Oberfläche von 20,32 Mikrometer (µm) auf 6,35 µm zurückgegangen war.

Ab 1962 begannen mehrere Produzenten, solche Festplatten zu verkaufen.

1965 brachte IBM das Modell 2310 auf den Markt, das als Besonderheit einen unbeweglichen Teil hatte.

Das Modell 2314, welches 1966 herauskam, hatte Ferrit-Leseköpfe (Eisenoxid).

1973 veröffentlichte IBM die Winchester 3340, eine Festplatte, deren Lesekopf nur 0,43 µm über der Oberfläche in der Luft war. Ihre Kapazität war höher als die der Ramac. Die geringere Größe bzw. das geringere Gewicht führten dazu, dass diese Platte zum neuen Standard im Bereich der Speichergeräte mit Direktzugriff wurde. Wegen ihrer 30-MB-Kapazität erhielt sie den Spitznamen 30-30, deswegen auch Winchester (Name des bekannten 30-30-Gewehrs).

Das erste 5,25-Zoll-Festplattenlaufwerk erschien 1980, entwickelt von der Firma Seagate.

Die Geburtsstunde des SCSI-Interface

Ab 1979 entwickelte die Firma Shugart Associates, gegründet von Alan F. Shugart (ein früherer Produktchef bei IBM), eine parallele Schnittstelle, durch die Festplatten mit PCs verbunden werden können. Diese Technologie nannte er SASI (Shugart Associates Standard Interface). Diese Schnittstelle wurde 1982 zum SCSI, das 1986 vom ANSI (American National Standards Institute) standardisiert wurde.

Einführung der Diskette

1967 entwickelte IBM das erste Laufwerk für Disketten (auf Englisch floppy disk).

Im August 1976 verkündete Shugart das Erscheinen des ersten 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerks. Es kostete damals 390 US-Dollar.

Im Juni 1982 brachte Sony ein neues Diskettenformat auf den Markt: 3,5-Zoll-Disketten, die dann der Standard werden sollten und später von der CD abgelöst wurden.

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