Die Geschichte des Computers

Die Entwicklung des Computers verdanken wir der Tatsache, dass Menschen immer nach Möglichkeiten gesucht haben, ihre Rechenmethoden zu verbessern, um Fehler zu verringern und Zeit zu sparen.

Der Ursprung: der Abakus

Der Abakus, auch Rechentafel genannt, wurde um das Jahr 700 erfunden und jahrhundertelang verwendet.

Dann kam der Logarithmus

Die Erfindung des Logarithmus wird meist dem Schotten John Neper zugeschrieben (1550-1617). Dieser bewies 1614, dass Multiplikation und Division auf eine Serie von Additionen zurückgeführt werden konnten. Dies ermöglichte ab 1620 die Verwendung des Rechenschiebers.

Der wahre Erfinder der Logarithmen-Theorie ist jedoch Mohamed Ibn Moussa Al-Khawarezmi, ein arabischer Gelehrter aus der persischen Stadt Khawarezm. Außerdem entwickelte er die Algebra, deren Begriff vom arabischen Al-Jabr » abstammte, zu Deutsch Kompensation (als Andeutung auf das Suchen der unbekannten Variable X zur Kompensation, um die Ergebnisse der Rechnungen auszugleichen).

Die ersten Rechenmaschinen

1623 erfand William Schickard die erste mechanische Rechenmaschine.

1642 erschuf Blaise Pascal die Rechenmaschine (genannt Pascaline), eine Maschine, die Additionen und Subtraktionen durchführen konnte und die seinem Vater, einem Steuerberater, helfen sollte.

1673 fügte Gottfried Wilhelm von Leibniz der Pascaline die Multiplikation und Division hinzu.

1834 erfand Charles Babbage die Differenzmaschine, durch die sich Funktionen lösen lassen. Als er jedoch erfuhr, dass ein Webstuhl (Jacquard-Webmaschine) mit perforierten Karten programmiert wird, begann er mit der Konstruktion einer Rechenmaschine, die diese revolutionäre Idee nutzt.

1820 erschienen die ersten mechanischen Rechenmaschinen mit vier Funktionen: Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.

Bald, ab 1885, wurden diese mit Tastaturen zur Dateneingabe ausgestattet. Elektrische Motoren ersetzten die Kurbeln.

Programmierbare Computer

1938 erfand Konrad Zuse einen Computer, der durch elektromechanische Relais funktionierte: den Z3. Dieser Computer war der erste, der das binäre Zahlensystem nutzte und nicht das dezimale.

1937 entwickelte Howard Aiken einen programmierbaren Computer mit einer Länge von 17 Metern und einer Höhe von 2,5 Metern, der fünfmal schneller rechnen konnte als der Mensch. Dies war der Mark I von IBM. Er bestand aus 3300 Zahnrädern und 1400 Schaltern, die durch 800 Kilometer an Kabeln verbunden waren.

1947 erschien der Mark II, bei dem das Getriebe durch elektronische Bauteile ersetzt wurde.

Elektronenröhrencomputer

1942 entstand der ABC (Atanasoff Berry Computer), abgeleitet von den Namen der Entwickler J.V. Atanasoff und C. Berry.

1943 wurde der erste Computer mit mechanischen Bauteile geschaffen, und zwar von J. Mauchly und J. Presper Eckert: der ENIAC (Electronic Numerical Integrator And Computer). Er bestand aus 18.000 Elektronenröhren und brauchte einen Platz von 1.500 m2. Er wurde für Berechnungen verwendet, die zur Entwicklung der Wasserstoffbombe dienten.

Der große Nachteil lag in der Programmierung: Der ENIAC konnte nur manuell programmiert werden, durch Umlegen von Schaltern oder Anschließen von Kabeln.

Der erste Computerfehler wurde durch ein Insekt hervorgerufen: Durch die Wärme angezogen blieb es in den Elektronenröhren stecken und löste einen Kurzschluss aus. Daher wird das englische Wort für Insekt bug heute noch verwendet, um einen Computerfehler zu bezeichnen.

Die Elektronenröhren waren nur mittelmäßige Leiter: Sie benötigten viel elektrische Energie, die sie als Hitze freigaben. 1946 wurde dieses Problem mit dem Erscheinen des EDVAC (Electronic Discrete Variable Computer) gelöst, bei dem die Programme gespeichert werden konnten (1024 Wörter im Hauptspeicher und 20.000 Wörter im Magnetspeicher).

Der Transistor

Der Transistor wurde 1948 von der Firma Bell Labs entwickelt (von den Ingenieuren John Bardeen, Walter Brattain und William Shockley). In den 1950ern macht er Computer platz- und energiesparender und damit kostengünstiger. Das war eine Revolution in der Geschichte des Computers.

Der integrierte Schaltkreis

Der integrierte Schaltkreis wurde 1958 von Texas Instruments entwickelt. Durch ihn ließen sich Größe und Kosten der Computer weiter reduzieren, da auf demselben elektronischen Schaltkreis mehrere Transistoren angebracht werden konnten, ohne elektrische Kabel zu benutzen.

Die ersten Transistoren-Computer

Der 1960 erschienene IBM 7000 war der erste Transistoren-Computer. Kurz darauf, 1964, erschienen der IBM 360 sowie der DEC PDP-8.

Mikro-Computer

Der erste Micro-Computer erschien 1971. Es handelte sich um den sogenannten Kenback 1 mit einem Speicher von 256 Bytes.

Mikroprozessoren

Ebenfalls 1971 erschien der erste Mikroprozessor, der Intel 4004. Er ermöglichte die zeitgleiche Ausführung von Operationen auf 4 Bits.

Zur gleichen Zeit brachte Hewlett Packard den Taschenrechner HP-35 auf den Markt.

Der Intel-Prozessor 8008, der 8 Bits auf einmal verarbeiten konnte, erschien 1972.

1973 wurden die ersten Mikro-Computer mit dem 8080 Intel-Prozessor ausgestattet: der Micral und der Altair 8800 mit je 256 Bytes Speicher. Ende 1973 verkaufte Intel bereits Prozessoren, die zehnmal schneller waren als der Vorgänger.

1976 schufen Steve Wozniak und Steve Jobs den Apple I in einer Garage. Dieser Computer hatte eine Tastatur, einen Microprozessor mit 1 MHz, 4 KB RAM und 1 KB Videospeicher. Angeblich wussten die beiden Freunde nicht, wie sie den Computer nennen sollten. Steve Jobs soll einen Apfelbaum im Garten erblockt und beschlossen haben, den Computer Apple zu nennen, wenn er in den folgenden fünf Minuten keinen besseren Namen finden würde.

1991 brachte IBM den ersten PC auf den Markt, mit einem 8088 Prozessor, getaktet auf 77 MHz.

Heutige Computer

Heutzutage ist es sehr schwer, den Veränderungen im Computerbereich zu folgen. Die Entwicklung folgt dem mooreschen Gesetz, einer Aussage von 1965 von Gordon Earle Moore, dem Mitbegründer von Intel, der voraussagte: "Auf einen Chip kann man alle drei Jahre viermal so viele Transistoren setzen."

Foto: © Wikimedia.

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