Intel oder AMD: Welcher Prozessor ist besser?

Intel und AMD sind die beiden größten Hersteller für Computerprozessoren, auch genannt CPUs (central processing unit). Dabei handelt es sich quasi um das Gehirn des Computers, was die richtige Wahl des Prozessors besonders wichtig macht. Die Produkte beider Hersteller sind zwar ähnlich, weisen aber auch unterschiedliche Eigenschaften auf, die Sie je nach der Nutzung Ihres PCs beachten sollten.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Intel und AMD

Rechenkerne

AMD integriert immer mehr Rechenkerne in seine Prozessoren, was für höhere Leistung bei Aktivitäten wie Videobearbeitung sorgt sowie für weniger Abwärme im Gerät. Intel geht in die andere Richtung und reduziert die Rechenkerne in seinen Prozessoren, setzt dafür aber auf höhere Taktfrequenzen je Kern und damit, was sie schneller und für Videospiele interessanter macht.

Allerdings hängt die Zahl der Rechenkerne auch vom Typ des Prozessors ab. Im oberen Verbraucherbereich produziert Intel Prozessoren mit bis zu 18 Kernen und AMD mit bis zu 24 Kernen (das Hochleistungsmodell von Intel Xeon Platinum 9200 verfügt über 56 Kerne, der AMD Threadripper 3990X über 64 Kerne).

Leistung

Um zu verhindern, dass überzählige Rechenkerne bei wenig Nutzung unproduktiv werden, integriert Intel das sogenannte HyperThreading, eine Technologie, die die Kerne aktiv hält, um die allgemeine Leistung des Computers zu erhöhen. AMD nutzt eine ähnliche Technologie mit dem Namen MultiThreading, allerdings nur in seinen Ryzen-Prozessoren im obersten Preissegment.

Theoretisch müssten die AMD-Prozessoren mit mehr Rechenkernen eine höhere Leistung und weniger Abwärme erzeugen als die seines Konkurrenten, doch Intel gleicht dies mit seinem außergewöhnlichen Kühlungssystem aus. Daher weisen die Prozessoren der beiden Hersteller eine ähnlich hohe Kapazität auf beim Ausführen derselben Aufgabe. Ein weiterer Parameter ist das gleichzeitige Ausführen mehrerer Aufgaben, was je nach Prozessormodell der beiden Hersteller variiert.

Multitasking und Multithreading

Wie schon erwähnt arbeitet Intel mit höheren Taktfrequenzen. Trotzdem bietet AMD dank der höheren Anzahl von Kernen eine höhere Leistung für das gleichzeitige Ausführen verschiedener Aufgaben.

Übertaktung

Übertakten (oder overclocking) bezeichnet das Betreiben eines Prozessors oberhalb der vom Hersteller angegebenen Taktfrequenz, um eine höhere Rechenleistung zu erzielen. Normalerweise blockieren die Prozessoren bei der angegebenen Taktfrequenz. Allerdings bieten viele Modelle heutzutage eine vom Hersteller zugelassene Reserve, um die Leistung zumindest zeitweise zu boosten.

Bei den Intel-Prozessoren zeigt ein K am Ende des Modellnamens an, dass es sich übertakten lässt. Bei AMD ist dies bei allen Ryzen-Modellen möglich. Intel bietet in der Regel einen höheren Rahmen für Beschleunigung als AMD.

Grafik

Wenn Sie einen Computer für Videospiele nutzen wollen, brauchen Sie vor allem eine gute Grafikkarte bzw. einen guten Grafikprozessor (GPU). Dies ist vor allem für moderne Spiele wichtig. Einfachere Spiele können Sie von der CPU aus ausführen. In diesem Fall sind Intel-Prozessoren besser geeignet, denn diese besitzen einen integrierten Grafikchip. Bei AMD ist dies die Ausnahme und an einem G hinter dem Modellnamen erkennbar.

Auch wenn Sie gute externe Komponenten haben, ist Intel für Gamer die bessere Wahl, da sie eine höhere Taktfrequenz und damit für Spiele eine bessere Leistung bieten.

Energieverbrauch

Intel-Prozessoren verbrauchen weniger Energie, weil sie dank ihres Kühlsystems weniger Hitze entwickeln, auch wenn Sie weniger Kerne besitzen.

Überhitzung

Intel weist geringere TDP-Ergebnisse auf (Thermal Design Power). Mit diesem Wert wird die thermische Verlustleistung gemessen und damit auch die Gefahr von Überhitzung des Prozessors.

Hauptplatine

Die Hauptplatinen von AMD sind in der Regel vielseitiger und passen sich der Entwicklung der Prozessoren leichter an. Die Motherboards von Intel sind dagegen schnell veraltet und müssen erneuert werden, wenn Sie sich einen neuen Prozessor kaufen.

Komponenten

Auf dem Markt gibt es zahlreiche Komponenten, die für Intel-Prozessoren ausgelegt und optimiert sind, so dass Sie nicht nur viele Optionen haben, sondern auch beim Preis eine große Auswahl haben. Dagegen können Sie mit einem AMD-Prozessor oft Probleme mit der Kompatibilität bekommen und nicht alle Komponenten nutzen.

Intel ist in der Regel mit allen möglichen Bauteilen vereinbar, so dass Sie sich Ihren Rechner leichter selbst nach Ihren Wünschen zusammenstellen können.

Design

Die Steckplätze der AMD-Hauptplatine befinden sich unterhalb der CPU und nicht im Prozessorsockel wie bei den meisten Intel-Prozessoren. Aufgrund dieses Hardware-Designs sind ADM-Prozessoren viel resistenter und weisen weniger Verbindungsfehler auf.

Kauf

Es ist leichter, einen ADM-Prozessor auf dem Markt zu finden als einen von Intel, da diese bei den Händlern weniger verfügbar sind für den Endverbraucher.

Im Bezug auf die Preise kommt es auf das Segment des Prozessors an. Bei den Einsteigermodellen bietet Intel eine Reihe von Prozessoren zu günstigen Preisen an, die zudem leistungsstärker sind als die von AMD. Im mittleren Segment hat AMD bisher die Nase vorn und kann hier mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. AMD hat inzwischen auch das High-End-Segment erobert dank seiner Ryzen-Reihe, die mehr Leistung für weniger Geld bieten im Vergleich zu den entsprechenden Modellen von Intel.

AMD oder Intel bauen hervorragende Prozessoren. Aber beide Hersteller haben ihre Vor- und Nachteile, deshalb informieren Sie sich vor dem Kauf genau, welches Modell für Sie das beste ist.

Foto: © NorGal - Shutterstock.com

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