Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk beunruhigt die Medienwelt. Viele Nutzer suchen deshalb nach einer Alternative und wenden sich nun Mastodon zu. Dabei handelt es sich um einen vielversprechenden, offeneren und vor allem dezentralen Microblogging-Dienst mit einem niedlichen Mammut als Maskottchen, daher der Name Mastodon.
Mastodon wurde 2016 von dem deutschen Software-Entwickler Eugen Rochko gegründet. Interessanterweise war sein Motiv für die Gründung des Dienstes die damals geplante Übernahme von Twitter durch den Milliardär und Ex-Disney-Chef Bob Iger. Eugen Rochko, der bis dahin täglich Twitter genutzt hatte, beschäftigte sich daraufhin mit dezentralisierten sozialen Medien und gründete Mastodon. Im April 2022, als die Übernahme durch Elon Musk angekündigt wurde, twitterte Rochko über den Twitter-Account von Mastodon:
"Mastodon präsentiert eine Vision von sozialen Medien, die nicht von einem Milliardär gekauft und besessen werden kann. Die Fähigkeit, online zu kommunizieren, sollte nicht von den Launen eines einzigen kommerziellen Unternehmens abhängig sein."
Mastodon bietet grundsätzlich dieselben Funktionen wie Twitter. Jeder Nutzer kann kostenlose Kurznachrichten, sogenannte Toots oder auf Deutsch Tröts (statt Tweets), veröffentlichen und Videos, Bildern, GIFs und Internet-Links einfügen. Wie bei Twitter kann man anderen Accounts folgen, Nachrichten mit einem Sternchen markieren, wenn Sie sie mögen, teilen (boost statt retweet) und privat mit anderen Nutzern chatten.
Mastodon unterscheidet sich jedoch in mehreren Punkten von Twitter. Es gibt keine Werbung und keine Ambitionen, mit den Nutzerdaten Geld zu verdienen. Mastodon ist ein Open-Source-System. Das bedeutet, dass sich jeder den Quellcode aneignen und ihn verändern kann. Und Mastodon basiert technisch auf dezentralen Servern, Instanzen genannt, die von Privatpersonen und Organisationen in Eigenverantwortung betrieben werden und miteinander interagieren. Es gibt keine zentrale Plattform, die dann auch von einer einzigen Person kontrolliert werden könnte, wie Twitter von Elon Musk.
Außerdem können die Beiträge auf Mastodon 500 Zeichen lang sein, bei Twitter sind sie auf 280 Zeichen begrenzt. Mastodon hat heute rund fünf Millionen aktive Nutzer weltweit im im Vergleich zu mehr als 436 Millionen Nutzern von Twitter (Stand: November 2022). Vor allem im Zuge der konkreten Übernahme von Twitter durch Musk stiegen die Nutzerzahlen von Mastodon massiv an.
Wenn Sie Twitter den Rücken kehren oder Mastodon parallel nutzen möchten, müssen Sie wissen, dass die Anmeldung dort etwas anders funktioniert.
Sie können Mastodon am Desktop-Computer sowie mobil über jeden Browser aufrufen oder über die App für Android und iOS. Um sich über den Browser zu registrieren, öffnen Sie diese Website von Mastodon und klicken Sie auf die Schaltfläche Konto erstellen:
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Foto: © Mastodon gGmbH.