Das Label Dolby Digital ist seit Jahrzehnten nicht wegzudenken aus der Musik- und Unterhaltungsindustrie. Das Mehrkanal-Tonsystem hat das Klangerleben von Kinofilmen, Fernsehen und Hörfunk revolutioniert.
Dolby Digital ist ein Standard für digitale 5.1-Audiokodierung Das Format wurde von den Dolby Labs entwickelt und 1987 herausgegeben.
Im Gegensatz zu den Dolby-ProLogic-Systemen sind Dolby-Digital-Audiospuren unabhängig (manchmal wird auch der Begriff "diskret" verwendet). Das Dolby-Digital-Format basiert für Unterhaltungselektronik auf einem Komprimierungsalgorithmus, der AC3 heißt (Audio Coding 3). Er ermöglicht es, Audio-Streams mit einem Faktor von zehn bis zwölf und einer 16-Bit-Abtastrate von 48 kHz zu komprimieren bei einer Gesamtbitrate von 384 Kilobit pro Sekunde (kbit/s). Das Dolby-Digital-Format wird manchmal auch Dolby AC3 genannt. Für professionelle Anwendungen verwendet Dolby Digital nicht den AC3-Dekoder, sondern ein System namens SR-D.
Dolby Digital ist wohl das am häfigsten verwendete System bei Home-Cinema Ausstattungen. Um Medien lesen zu können, die in Dolby Digital sind (zum Beispiel Video-DVD oder Audio-DVD), braucht man eine Anlage mit integriertem AC3-Dekoder. Solche Anlagen erkennt man meist an folgendem Logo:
Das Dolby-Digital-Format ermöglicht die Surround-Sound-Wiedergabe, da es sechs unabhängige Audio-Kanäle hat:
Ein Haupt-Lautsprecher, der meist auf oder über dem Bildschirm angebracht ist und dazu dient, Dialoge wiederzugeben.
Zwei Audiospuren für die vorderen Lautsprecher, die den akustischen Kontext vom Hauptsprecher unterstützen.
Zwei Kanäle für die hinteren Lautsprecher, durch die Hintergrundgeräusche und die Geräuschkulisse ausgegeben werden, um ein Ambiente zu schaffen.
Ein Kanal für niedrige Frequenzen (Subwoofer), der dazu dient, Spezialeffekte zu verstärken (Explosionen, Erschütterungen usw.).
Die Bandbreite von Dolby Digital reicht von 20 Hz bis 20 KHz. Dolby-Digital-Tonspuren können in Stereo codiert sein oder in 5.1. Der Begriff Dolby Digital wird oft mit der allgemeinen Bezeichnung 5.1 verwechselt.
Dolby Digital EX bietet einen zusätzlichen Kanal (man spricht dann von 6.1), der aus den zwei hinteren Kanälen gebildet wird, um das "Tonloch" hinter dem Hörer zu schließen. Dolby-Digital-EX-Anlagen haben für gewöhlich das folgende Logo:
Eine Audioquelle in Dolby Digital EX kann trotzdem mit einen gewöhnlichen Dolby-Digital-5.1-Dekoder gelesen werden.
Der Standard Dolby Headphone ermöglicht es dem Hörer, mit gewöhnlichen Kopfhörern Surround-Sound von einer Stereo- oder Multikanal-Quelle zu hören, ohne seine Umgebung zu stören.
Dolby Headphone basiert auf einem Prozess, der Virtualisierung genannt wird und HRTF-Funktionen (Head Related Transfer Functions) verwendet. Er kann den Ton in 3D vortäuschen, indem er berücksichtigt, wie der Ton verformt wird, wenn er die verschiedenen Kopfbereiche des Hörers durchläuft, und diese Information mit den akustischen Eigenschaften eines virtuellen Raums kombiniert.
Kompatible Ausstattungsgeräte (Soundkarte, Home Cinema, Spielkonsole usw.) mit Dolby Headphone tragen das folgende Symbol:
Foto: © Wikimedia.