Zoom-Müdigkeit: Wenn Videokonferenzen Sie einschläfern

Video-Meetings sind heutzutage für viele Teil des Arbeitsalltags. Manch einer, der im Home-Office arbeitet, sitzt sogar den ganzen Tag vor dem Bildschirm und verfolgt stundenlang Konferenzen. Dies hat ein neues Krankheitsbild ausgelöst, die sogenannte Zoom-Fatigue. Ob Sie per Zoom, Google Meet oder Microsoft Teams zusammengeschaltet sind: Zu viele und zu lange Videokonferenzen können zu Schlafstörungen und genereller Müdigkeit führen. Hier erfahren Sie, wie Sie Zoom-Fatigue erkennen und was Sie dagegen tun können.

Was ist Zoom-Fatigue?

Die Umstellung unseres Arbeitsalltags auf digitale Medien im Zuge der Coronavirus-Pandemie hat dazu geführt, dass immer mehr Menschen an der sogenannten Zoom-Fatigue leiden. Laut der Fachzeitschrift Psychiatric Times sind mehr als 300 Millionen Nutzer von Videokonferenzen davon betroffen. Das Syndrom wird durch Arbeiten im Home-Office und die ständige Teilnahme an Video-Meetings ausgelöst, die das Phänomen der
müden Augen am Bildschirm noch verstärken.

Was verursacht Zoom-Müdigkeit?

Es gibt viele Gründe, warum sich Teilnehmer von Videokonferenzen danach oft müde und erschöpft fühlen. Während eines digitalen Meetings wird nicht so viel von dem Bindungs- und Wohlfühlhormon Oxytocin ausgeschüttet wie bei einer realen, direkten Zusammenkunft von Menschen. Die natürliche "Belohnung" durch das hormonell induzierte angenehme Gefühl bleibt also aus. Außerdem gibt es bei einer Videokonferenz einen Mangel an Augenkontakt und Körpersprache. Dass die Augen starr auf den Bildschirm gerichtet sind, sorgt sowieso schon für Stress und macht müde.

In einem Artikel von National Geographic zu dem Thema heißt es, dass die Galerieansicht, also das gleichzeitige Sehen mehrerer Personen auf dem Bildschirm den Sehnerv und das Gehirn überanstrengt. Der Nutzer muss dadurch viele verschiedene Gesichtsausdrücke gleichzeitig verarbeiten. Noch dazu kommt der Stress durch mögliche technische Schwierigkeiten mit Ton, Bild und Internetverbindung.

Was tun gegen schädliche Auswirkungen von Videokonferenzen?

Es ist sicher nicht möglich, ganz auf Zoom, Google Meet, Skype oder andere Apps für Videokonferenzen zu verzichten. Aber Sie können trotzdem etwas gegen die Zoom-Müdigkeit tun.

  • Halten Sie Ihre Konferenzen konzentriert und kurz (höchstens eine Stunde. Machen Sie nichts anderes während des Meetings. Wenn Sie mehrere Konferenzen am Tag haben, achten Sie darauf, dass Sie zwischen ihnen ausreichende Pausen einlegen, um Ihre Augen und Ihr Gehirn auszuruhen.
  • Schalten Sie die Kamera aus, wenn Sie nicht sprechen. Auf diese Weise können Sie Ihren Kollegen weiter zuhören, müssen sich aber keine Gedanken darüber machen, wo Sie in der Zeit hinschauen und wie Sie aussehen.
  • Bevorzugen Sie die Sprecheransicht statt der Galerieansicht, damit Sie sich nur auf ein Gesicht konzentrieren müssen.
  • Verzichten Sie auf eine Konferenz, wenn Sie das Problem auch anders lösen können. Sparen Sie die Zeit und Aufmerksamkeit von sich und Ihren Kollegen und machen Sie lieber einen Anruf oder schreiben Sie eine E-Mail.
  • Reduzieren Sie das blaue Licht Ihres Bildschirms, zum Beispiel durch ein Programm wie f.lux. Damit beugen Sie müden Augen vor.

Foto: © golubovy - 123RF.com

Unsere Inhalte werden in Zusammenarbeit mit IT-Experten erstellt, unter der Leitung von Jean-François Pillou, Gründer von CCM.net. CCM ist eine führende internationale Technologie-Webseite und in elf Sprachen verfügbar.
Das Dokument mit dem Titel « Was ist Zoom-Fatigue? » wird auf CCM (de.ccm.net) unter den Bedingungen der Creative Commons-Lizenz zur Verfügung gestellt. Unter Berücksichtigung der Lizenzvereinbarungen dürfen Sie das Dokument verwenden, verändern und kopieren, wenn Sie dabei CCM deutlich als Urheber kennzeichnen.