Supplier Relationship Management (SRM)


Innerhalb von Unternehmen ist die Informationstechnologie in vielen Bereichen äußerst nützlich, um Prozesse zu gestalten, zu beschleunigen und zu kontrollieren.

Was ist Supplier Relationship Management?

Der Begriff Supplier Relationship Management (SRM), zu Deutsch Verwaltung der Lieferantenbeziehungen, bezeichnet die Verwendung von Technologien durch ein Unternehmen, um den Prozess der Lieferung von Seiten der Lieferanten zu verbessern.

Wie bei den Angestelltenbeziehungen handelt es sich dabei um ein Konzept, das aus der Verwaltung der Kundenbeziehungen hervorging.

Das Ziel von SRM besteht darin, die Kommunikation eines Unternehmens mit seinen verschiedenen Lieferanten zu verbessern, eine gemeinsame Methodologie zu verwenden, betriebliche Begriffe und Informationen über den jeweils anderen kennenzulernen, um Lieferprozesse zu verbessern. Es geht aber auch darum, den Lieferanten die Kernaktivitäten des Unternehmens und dessen verschiedene Produkte näherzubringen, um Lieferprozesse anpassen zu können.

SRM-Prozesse

Die Herausgeber von SRM-Lösungen definieren einen Prozess in der Regel in vier großen Etappen:

Kollaborative Konzeption: Sie besteht darin, bereits von der Konzeption eines Produkts an Fragen zur Versorgung zu berücksichtigen, indem die Anbieter über ein Tool für kollaborative Konzeption verknüpft werden. Dabei wird darauf geachtet, dass die Selbstkosten auf allen Ebenen minimal bleiben.

Bestimmung der Anbieter (sourcing): Sie dient dazu, potenzielle Anbieter zu identifizieren und eine Kartographie zu verfassen, die diese in Funktion ihrer Kosten, Produktionskapazitäten, Lieferfristen und Qualitätsgarantien darstellt. Am Schluss dieser Phase können die besten Anbieter in gegenseitige Konkurrenz gestellt werden.

Auswahl der Anbieter: Sie funktioniert durch einen Mechanismus umgekehrter Auktionen (reverse auctions), bei dem die Rollen von Käufer und Verkäufer vertauscht sind. SRM-Tools haben meist ein Interface für Ausschreibungen, mit dem drei Arten von Anfragen getätigt werden können (meist Request for x genannt, kurz RFx).

Anfrageart eins heißt RFQ (Request For Quotation, zu Deutsch Preisanfrage), also eine simple Preisanfrage für relativ geläufige Produkte. Der Anbieter, der das niedrigste Angebot macht wird meist gewählt.

Anfrageart zwei heißt RFP (Request For Proposal, zu Deutsch Angebotsanfrage), also eine Anfrage für ein Angebot, die an die Anbieter gerichtet ist, mit einem Preis, aber auch Informationen zur Firma, ihrer Bonität, Produktionskapazität, ihrem Lager, ihren Lieferfristen usw. Die Wahl des Anbieters wird mittels einer Selektionstabelle durchgeführt, durch die die Angebote in Bezug auf verschiedene Kriterien evaluiert werden.

Anfrageart drei heißt RFI (Request For Information, zu Deutsch Anfrage um Informationen). Dabei wird eine einfache Anfrage formuliert, um die Produkte und Dienste der Anbieter kennenzulernen, ohne dass unbedingt eine Auktion folgt.

Anfrageart vier heißt Verhandlung und ihr Ziel besteht darin, den Vertrag zwischen Unternehmen und gewähltem Anbieter zu formulieren, eventuell mit speziellen Klauseln in Bezug auf Logistik, Zahlungsmodalitäten, Servicequalität oder andere spezielle Bereiche.

Foto: © Pixabay.

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