Netflix ist die beliebteste Streaming-Plattform für Filme und Serien weltweit. Nun hat der Anbieter begonnen, auch Videospiele mit ins Programm genommen, um neue Abonnenten zu gewinnen. Hier erfahren Sie alles über den neuen Dienst von Netflix.
Netflix mischt von nun an in der Gaming-Branche mit. Zur Vorbereitung hatte sich der Streaming-Anbieter den erfahrenen Gaming-Manager Mike Verdu als Chef der neuen Abteilung ins Boot geholt. Er war zuvor beim Spieleentwickler Electronic Arts als Produzent unter anderem verantwortlich für Hits wie Die Sims und Star Wars. Außerdem arbeitete er bei Facebook im Programm der VR-Headsets Oculus mit.
Die Expansion auf den Gaming-Markt läuft seitdem auf Hochtouren. Im Juli 2021 hatte Netflix seinen Aktionären bereits den neuen Videospieldienst angekündigt. Zunächst sollen nur mobile Spiele zur Verfügung stehen, bevor es auch Titel für andere Plattformen geben soll, hieß es in der Mitteilung.
Nun ist es soweit: Am 2. November 2021 hat Netflix die ersten mobilen Videospiele freigeschaltet. Sie sind allerdings vorerst nur in Spanien, Italien und Polen verfügbar und nur in der Netflix-App für Android.
Die Videospiele erscheinen auf der Netflix-Startseite als eigene Kategorie neben Filmen, Serien und Dokus und müssen zum Spielen heruntergeladen werden.
Die ersten fünf verfügbaren Titel sind:
Die beiden Stranger-Things-Spiele waren vorher schon auf anderen Plattformen spielbar. Die letzten drei Titel sind neu. Nach und nach Netflix will sein Angebot erweitern.
Zu den Inhalten hatte Netflix im Vorfeld erklärt, dass es verstärkt auf interaktive Unterhaltung setzen will, bei denen der Zuschauer das Geschehen mitbestimmen kann. Damit hatte der Anbieter in den letzten Jahren schon experimentiert. Beispiele dafür sind interaktive Shows wie Black Mirror: Bandersnatch und You vs Wild sowie Videospiele basierend auf Stranger Things, La Casa de Papel und To All The Boys.
Greg Peters, Produktdirektor von Netflix, sagte, die Idee sei, eigene Videospiele auf der Basis erfolgreicher Netflix-Serien zu entwickeln sowie andersherum Serien aus Videospielen zu machen. Auf diese Weise würden die Inhalte aus allen Sparten optimal genutzt. Auch wenn die Strategie noch nicht ganz klar ist, sicher ist, dass Netflix seine Erfahrungen mit Eigenproduktionen auch für Videospiele verwenden wird.
Netflix erhöht seine Abo-Preise aufgrund der neuen Gaming-Sparte zunächst nicht. Bereits im Juli 2021 hatte der Streaming-Anbieter mitgeteilt: "Videospiele werden im Mitgliederabonnement von Netflix ohne zusätzliche Kosten ähnlich wie Filme und Serien enthalten sein."
Die Motive dahinter sind vielfältig: Mehr Möglichkeiten der Unterhaltung sollen neue Nutzer anlocken. Netflix will über das Angebot erst einmal erkunden, was die Abonnenten am meisten interessiert, um das Angebot später anzupassen und auszubauen. Drittens können die Videospiele dazu dienen, vorhandene Programme zu kommerzialisieren.
Wenn die Strategie von Netflix aufgeht, ist es gut möglich, dass die Abo-Preise später steigen werden. Außerdem will Netflix sicher auch die Entwicklung der Konkurrenz abwarten. Bei Videospielen mischen inzwischen große Technologie- und Kommunikationskonzerne mit wie Apple mit seiner Plattform Arcade.
Die neue Gaming-Abteilung von Netflix wird vermutlich noch in diesem Jahr mehr Videospiele und mehr Länder in den Dienst aufnehmen. Außerdem sollen die Abonnenten bald auch auf iOS-Geräten zocken können. Wann genau die Netflix-Videospiele auch in Deutschland verfügbar sein werden, ist leider nicht bekannt.
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