Heutzutage verbringen die meisten Menschen viele Stunden am Tag vor einem Bildschirm: Wenn sie nicht arbeiten, sehen Sie Filme oder Serien, beantworten E-Mails, spielen Videospiele oder verfolgen soziale Netzwerke. Ständig auf das künstliche Licht von Bildschirmen zu schauen und den Blick auf einen kleinen Ausschnitt zu fokussieren, hat Auswirkungen auf die Augen (und auf das Gehirn). Hier erfahren Sie, welche Risiken bestehen und wie Sie sich schützen können.
Bildschirme von PC, Tablet oder Smartphone strahlen blaues Licht aus, das dabei hilft, die Inhalte auf dem Bildschirm klar zu erkennen. Auf der anderen Seite hat dieses Licht aber auch Nachteile.
So gaukelt das Licht dem Gehirn vor, dass es Tag ist, auch wenn es Nacht ist. Das hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Deshalb haben Menschen, die bis kurz vor dem Zubettgehen vor dem Fernseher oder vor dem PC sitzen, oft Probleme mit dem Einschlafen.
Meist wird der Bildschirm weniger zum Sehen von Videos genutzt als zum Lesen von Texten wie Artikeln, E-Mails und Posts in sozialen Medien. Dabei wird der Blick über lange Zeit auf einen Punkt fixiert und der Lidschlag wird reduziert. Normalerweise blinzelt man etwa 22 Mal pro Minute, beim Lesen am Bildschirm aber nur bis zu sieben Mal. Dadurch wird das Auge nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit versorgt, wird trocken, rot, brennt und die Augenmuskulatur ermüdet. Bestehende Fehlsichtigkeit, wie Astigmatismus oder Myopie, können sich verschlimmern. Langfristig kann übermäßige Strahlung sogar grauen Star oder eine Makuladegeneration auslösen.
Außerdem kann die starre Position der Augen und des ganzen Körpers zu Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen führen.
Es gibt inzwischen spezielle Brillen, die das blaue Licht von Bildschirmen filtern. Allerdings ist wissenschaftlich nicht bewiesen, dass sie auch einen positiven Effekt haben. Zudem werden durch den Filter Farben nicht genau wiedergegeben. Sie können aber noch einiges andere tun, um Ihre Augen am Bildschirm zu schützen.
Passen Sie Ihre Bildschirmeinstellungen an. Ändern Sie möglichst oft die Helligkeit und den Kontrast. Je niedriger diese beiden Werte sind, desto weniger schadet das den Augen. Allerdings darf der Bildschirm dabei nicht so dunkel sein, dass Sie sich anstrengen müssen, den Inhalt zu erkennen.
Wählen Sie so oft wie möglich den Nachtmodus, vor allem nachts oder wenn die Umgebung nicht sehr hell ist. Die meisten Anwendungen haben inzwischen einen eigenen Dark Mode.
Vergrößern Sie den Abstand zum Bildschirm. Dabei gilt, je mehr, desto besser. Wenn Sie eine Brille tragen, nutzen Sie diese auch am Bildschirm statt sich so nah an den Bildschirm zu setzen, dass Sie ihn auch ohne Brille sehen.
Gönnen Sie Ihren Augen Pausen. Experten empfehlen die 20-20-20-Regel: Stehen Sie alle 20 Minuten vom Stuhl oder vom Sessel auf und gehen Sie 20 Schritte mindestens 20 Sekunden lang. Lassen Sie dabei Ihre Augen umher und vor allem in die Weite streifen.
Denken Sie daran zu blinzeln, um Ihre Augen feucht zu halten. Auch hierbei gilt, je mehr, desto besser. Vielleicht stellen Sie sich dafür am Anfang sogar einen Timer. Wenn Ihre Augen trotzdem zu trocken werden, nutzen Sie Augentropfen.
Meiden Sie den Bildschirm mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen. Ihre Augen und Ihr Gehirn werden es Ihnen danken und Sie schlafen besser und tiefer.
Nutzen Sie einen Blaulichtfilter, auch wenn die Meinungen darüber auseinandergehen. Statt einer Brille gibt es auch Filter, die Sie direkt vor dem Bildschirm anbringen können.
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