Um eine Festplatte zu formatieren, muss ein Dateisystem festgelegt werden. Hier erklären wir Ihnen, was das ist und wozu es gut ist.
Festplatten, so klein sie auch sind, enthalten Millionen von Bits - Daten, die organisiert werden müssen, um die Informationen zu lokalisieren: dies ist die Aufgabe des Dateisystems.
Eine Festplatte besteht - um dies noch einmal ins Gedächtnis zu rufen - aus mehreren runden Scheiben, die sich um eine Achse drehen. Die Spuren (konzentrische Zonen, die auf beiden Seiten einer Platte geschrieben werden) werden in Viertel unterteilt, die Sektoren genannt werden und eine Größe von 512 Byte besitzen. Die logische Formatierung einer Platte ermöglicht es, ein Dateisystem auf der Platte zu erstellen, mit dem ein Betriebssystem den Plattenspeicherraum verwenden kann, um Dateien zu speichern und zu benutzen. Das Dateisystem basiert auf der Verwaltung von Clustern (auf Deutsch bedeutet das so viel wie Zuordnungseinheiten). Ein Cluster ist die kleinste Einheit der Platte, die das Betriebssystem verwalten kann. Ein Cluster besteht aus einem oder mehreren Sektoren: Je größer ein Cluster ist, umso weniger Einheiten hat das Betriebssystem zu verwalten.
Da allerdings das Betriebssystem nur ganze Zuordnungseinheiten verwalten kann, das heißt dass eine Datei immer eine ganze Zahl von Clustern belegt, ist die Verschwendung von Speicherraum umso größer, je mehr Sektoren ein Cluster enthält. Daraus wird verständlich, wie wichtig die Wahl des Dateisystems ist.
Tatsächlich erfolgt die Wahl des Dateisystems in erster Linie nach dem Betriebssystem, das Sie benutzen. Allgemein gilt: Je aktueller das Betriebssystem ist, desto größer ist die Anzahl der möglichen Dateisysteme.
Unter den ersten Betriebssystemen DOS und den ersten Versionen von Windows 95 war FAT16 unumgänglich. Ab Windows 95 OSR2 gab es die Wahl zwischen den Dateisystemen FAT16 und FAT32. Wenn die Größe der Partition über zwei Gigabyte liegt, so ist das Dateisystem FAT16 ausgeschlossen und man muss das System FAT32 verwenden (oder die Größe der Partition ändern). Unter Windows NT (bis zur Version 4) hatte der User die Wahl zwischen FAT16 und dem System NTFS, FAT32 wurde nicht unterstützt. Allgemein ist das System NTFS empfehlenswert, da es eine höhere Sicherheit bietet und bessere Leistungen im Vergleich zu FAT.
Unter Windows NT 5 vergrößerte sich die Palette, da Partitionen des Typs FAT16, FAT32 und NTFS akzeptiert wurden. Erstmals war das erweiterte Dateisystem NTFS 5 möglich, das mehr Funktionalitäten bot als die FAT-Systeme.
Betriebssystem | Typen der unterstützten Dateisysteme |
---|---|
DOS | FAT16 |
Windows 95 | FAT16 |
Windows 95 OSR2 | FAT16, FAT32 |
Windows 98 | FAT16, FAT32 |
Windows NT4 | FAT, NTFS (Version 4) |
Windows 2000/XP | FAT, FAT16, FAT32, NTFS (Versionen 4 und 5) |
Windows Vista | FAT16, FAT32, NTFS |
Windows 7 | FAT16, FAT32, NTFS |
Windows 8 | FAT16, FAT32, NTFS |
Windows 10 | FAT16, FAT32, NTFS |
Linux | Ext2, Ext3, ReiserFS, Linux Swap (FAT16, FAT32, NTFS) |
macOS | HFS (Hierarchical File System), HFS+, HFSX, MFS (Macintosh File System) |
OS/2 | HPFS (High Performance File System) |
SGI IRIX | XFS |
FreeBSD, OpenBSD | UFS (Unix File System) |
Sun Solaris | UFS (Unix File System) |
IBM AIX | JFS (Journaled File System) |
Wenn mehrere Betriebssysteme auf demselben Rechner installiert sind, ist die Wahl des Dateisystems sehr wichtig. Denn für jedes Betriebssystem muss Dateisystem gewählt werden und man muss dabei beachten, dass man möglicherweise auf Daten eines Betriebssystems von einem anderen aus zugreifen muss.
Die einfachste Lösung besteht darin, für alle Systeme FAT-Partitionen zu verwenden und darauf zu achten, nur Partitionen einer Größe von unter 2 Gigabyte einzurichten. Praktischer ist es, für jedes System eine Partition zu wählen, deren Dateisystem am besten passt, und eine Partition in FAT16 den Daten zuzuordnen, die von den verschiedenen Betriebssystemen geteilt werden.
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