Innerhalb von Tabellenkalkulationsprogrammen sind Zellen das zentrale Element eines Arbeitsblattes, das heißt einer Tabelle. Das sind nicht nur einfach Kästchen, sondern dahinter verbirgt sich eine komplexe Struktur.
In der Tabellenkalkulation bedeutet der Begriff Zelle die Schnittstelle zwischen einer Spalte (senkrecht) und einer Zeile (waagrecht) auf einem Arbeitsblatt (worksheet). Die Bezeichnung der Spalte in Verbindung mit der Bezeichnung der Zeile ergeben die Koordinaten einer Zelle (zum Teil wird auch der Begriff Adresse benutzt).
Je nach Programm unterscheidet man im Allgemeinen zwei Arten von Koordinaten (style reference):
Beim Modus L1C1 ist die Zelle durch die Zeilennummer mit dem Buchstaben L davor (line) und durch die Spaltennummer mit dem Buchstabens C davor (column) definiert. L4C3 beschreibt danach zum Beispiel die Zelle an der Schnittstelle der vierten Zeile und der dritten Spalte:
Beim Modus A1 wird die Zeile mittels Zahlen und die Spalte mittels Buchstaben erkannt. So wird die Zelle an der Schnittstelle der vierten Zeile und der dritten Spalte hier als 4C bezeichnet:
Die 27. Spalte nach dem Ende des Alphabets mit 26 Buchstaben wird mit AA bezeichnet.
Hinweis: Die meisten Tabellenkalkulationsprogramme schlagen vor, in einen anderen Modus zu wechseln. Bei Excel und StarOffice genügt es, Werkzeuge > Optionen > Allgemeines aufzurufen und das Feld Form und Bezug L1C1 anzukreuzen.
Bevor die Daten aus verschiedenen Zellen in den Berechnungen verwendet werden können, muss eine Referenz zu ihnen hergestellt werden. Es existieren mehrere Möglichkeiten, den Bezug einer Zelle zu definieren:
absoluter Zellenbezug,
relativer Zellenbezug,
gemischter Zellenbezug und
gewählter Zellenbezug.
Der absolute Zellenbezug bezeichnet die Möglichkeit, jede Zelle einzigartig zu bezeichen. Nach dem Bezugsmodus (L1C1 oder A1) wird der absolute Zellenbezug unterschiedlich angegeben.
Im Modus L1C1 wird der absolute Zellenbezug einer Zelle durch die Nummer der Zeile und den vorangestellten Buchstaben L sowie die Nummer der Spalte und den vorangestellten Buchstaben C ausgedrückt.
L ZahlZeile C ZahlSpalte
Beispiel: L12C24 bezeichnet die Zelle, die sich an der Schnittstelle der Zeile 12 und der Spalte 24 befindet.
Im Modus A1 wird der absoluter Zellenbezug einer Zelle mit dem Buchstaben der Spalte und der Nummer der Zeile und jeweils dem Zeichens $ angegeben.
$ BuchstabeSpalte $ ZahlZeile
Beispiel: $AC$34 bezeichnet die Zelle an der Schnittstelle mit der Spalte AC und der Zeile 34.
Die relative Referenz einer Zelle ist Ausdruck ihrer Position im Vergleich zu einer anderen Zelle. So gibt eine relative Referenz den Unterschied (mit der Bezeichnung der Anzahl der Zeilen und Spalten) zwischen der Zelle (sogenannter Bezug) und einer bestimmten Zelle (sogenannte bezogene Zelle) an. Hierbei gilt die Regelung, eine Verschiebung nach oben für die vertikale Achse und eine Verschiebung nach links für die horizontale Achse als negativ zu bewerten.
Im Modus L1C1 wird die relative Referenz für eine Zelle durch die Koordinaten der Zelle in Klammern angegeben.
L(NummerDerZeile)C(NummerDerSpalte)
Beispiel: L(3)C(-2) bezeichnet die Zelle, die sich drei Zeilen unter und zwei Spalten links von der bezogenen Zelle befindet:
Wenn die Verschiebung null beträgt, ist es nicht notwendig, eine Null in der Klammer zu notieren. So kann L(0)C(12) als LC(12) angegeben werden.
Im Modus A1 ist die Verschiebung zwischen den Zellen maskiert bzw. implizit: Es genügt, die Koordinaten der benannten (referenzierten) Zelle ohne Angabe des Zeichens $ anzugeben:
Als gemischten Zellenbezug bezeichnet man eine Referenz, in der die horizontale Position der Zelle absolut ausgedrückt wird, die der vertikalen Position aber relativ - oder umgekehrt.
Im Modus L1C1 ist die Schreibweise eines gemischten Zellenbezugs L2C(3) oder L(4)C17.
Im Modus A1 ist die Schreibweise eines gemischten Zellenbezugs $C5 oder F$18.
Es ist möglich, einer Zelle oder einer Gruppe von Zellen einen Namen zu geben. Um eine Zelle in Excel zu benennen, genügt es zum Beispiel, der Zelle oder dem Feld der zu benennenden Zellen einen Namen und geben und dann Einfügen > Name > Definieren zu wählen.
Sobald eine Zelle oder ein Zellenfeld nun einen Namen besitzt (manchmal auch Etikette genannt), ist es anhand des Namens möglich, einen Zellenbezug zu erstellen. Diese Funktion ist besonders nützlich bei Zellen oder Zellfeldern, die carakteristische Daten enthalten, da die Referenz mit Namen auch beim Verschieben des Zellfelds erhalten bleibt.
Für eine Rechnung ist es zum Beispiel sinnvoll, eine Zelle, die die Nettobeträge einer Bestellung anzeigt, mit einem Namen wie total_bst zu bezeichnen, oder eine Zelle, die die Mehrwertsteuer auweist, mit MwSt. Wenn sie danach entscheiden den Bruttobetrag zu errechnen, muss nur die Summe aus den genannten Zellen errechnet werden.
Es ist auch möglich, Kommentare zu Zellen hinzuzufügen (auch Vermerk genannt), also zusätzliche Informationen, die nicht direkt auf dem Worksheet erscheinen sollen.
Um in Excel einen Kommentar zu einer Zelle hinzuzufügen, benennen Sie zunächst die Zelle oder das Zellfeld und klicken Sie anschließend in der Zelle auf Einfügen > </bold>Kommentar</bold> oder mit der rechten Maustaste auf die Auswahl </bold>Kommentar einfügen</bold>.
Hinweis: Das kleine rote Dreieck in der oberen rechten Ecke der Zelle D5 zeigt an, dass die Zelle mit einem Kommentar versehen wurde. Wenn der Benutzer den Mauszeiger über die Zelle schiebt, kann er dessen Inhalt lesen.
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