Umgebungsvariablen

Eine Moglichkeit, als Benutzer auf das Betriebssystem Einfluss zu nehmen, sind Umgebungsvariablen. Was das genau ist und wie man sie nutzen kann, erfahren Sie hier.

Was sind Umgebungsvariablen?

Eine Umgebungsvariable ist ein dynamischer Wert, der im Speicher geladen wird und von mehreren Prozessen, die gleichzeitig funktionieren, verwendet werden kann. Oft handelt es sich um Pfade zu bestimmten Programmen oder Daten bzw. um bestimmte Daten und Einstellungen von Programmen.

So kann der Benutzer zum Beispiel den Ablauf von Programmen oder die Anzeige von Daten an seine Bedürfnisse anpassen. Umgebungsvariablen können über die Befehlszeile an das System gesendet werden.

Umgebungsvariablen unter Windows

Unter Windows werden Umgebungsvariablen mit dem Zeichen % eingegrenzt. Um den Wert einer Umgebungsvariablen anzuzeigen, reicht es, den folgenden Befehl einzugeben:

echo %Name_der_Variablen%

Hier eine Liste der wichtigsten Umgebungsvariablen unter Windows-Systemen:

Umgebungsvariable Beschreibung
%APPDATA% Schickt einen Zugangspfad zum Standardverzeichnis, das die Benutzerprogramme enthält (Standardeingabe: C:\Program Files\).
%CMDCMDLINE% Schickt den genauen Befehl, der benutzt wird, um auf den Befehlsübersetzer zuzugreifen (cmd.exe).
%COMPUTERNAME% Schickt den Namen zurück, der dem Computer zugeordnet ist.
%DATE% Schickt das aktuelle Datum zurück.
%ERRORLEVEL% Enthält die Fehlerkodierung des letzten benutzten Befehls.
%HOMEDRIVE% Enthält den Buchstaben des Laufwerks, auf dem sich das laufende Benutzerverzeichnis befindet.
%HOMEPATH% Enthält den kompletten Zugangspfad zum laufenden Benutzerverzeichnis.
%NUMBER_OF_PROCESSOR% Enthält die Anzahl der Prozessoren, die es im System gibt.
%OS% Enthält eine Zeichenkette, die das installierte Betriebssystem beschreibt.
%PATH% Gibt den Zugangspfad zu den wichtigsten ausführbaren Dateien des Systems an.
%PATHEXT% Beschreibt die Erweiterungen, die das System als ausführbar ansieht.
%PROCESSOR_ARCHITECTURE% Beschreibt die Architektur des Prozessors (x86 für Intel-Maschinen und IA64 für RISC-Architekturen).
%RANDOM% Sendet eine ganze Zahl zwischen 0 und 32167 zurück, die zufallsmäßig vom System bestimmt wird.
%SYSTEMDRIVE% Enthält den Laufwerksbuchstaben, auf dem sich das System befindet (meist C:).
%SYSTEMROOT% Enthält den Zugangspfad zum Rootverzeichnis des Systems.
%TEMP% Enthält den Zugangspfad zum temporären Verzeichnis für die Anwendungen.
%TMP% Enthält den Zugangspfad zum temporären Verzeichnis für die Anwendungen.
%TIME% Schickt die aktuelle Zeit zurück.
%USERDOMAIN% Enthält die Domain, zu der das geöffnete Konto gehört.
%USERNAME% Enthält den Benutzernamen, der dem geöffneten Konto entspricht.
%USERPROFILE% Enthält den Speicherort des Benutzerprofils des geöffneten Kontos.
%WINDIR% Enthält den Zugangspfad zum Verzeichnis des Systems (meist C:\WINDOWS).

Unter Windows ermöglicht der Befehl set Umgebungsvariablen zu erstellen, zu ändern und anzuzeigen. Die Änderungen jedoch erfolgen nur bei laufender Sitzung.

Um eine Variable anzuzeigen, muss folgender Befehl eingegeben werden:

set Name_der_Variablen

Um eine Variable zu erstellen, muss folgender Befehl eingegeben werden:

set Name_der_Variablen=Wert

Um eine Variable zu löschen, muss folgender Befehl eingegeben werden:

set NameVariable=

Es ist möglich, jeden beliebigen Buchstaben als Wert zu benutzen, das Leerzeichen inbegriffen. Um jedoch Sonderzeichen (<, >, |, & oder ^) benutzen zu können, reicht es, diesen das Zeichen ^ vorausgehen zu lassen oder sie von Anführungszeichen einzuklammern, die dann Teil des Wertes werden, denn alle Zeichen nach dem Zeichen = werden berücksichtigt.

Um zum Beispiel </bold>schwarz&weiß</bold> als Wert zu definieren, geben Sie Folgendes ein:

set Farbe=schwarz^&weiß

oder

set varname="schwarz&weiß"

Umgebungsvariablen unter Unix

Unter den UNIX -Systemen geht den Umgebungsvariablen das Zeichen $ voraus und sie werden von geschweiften Klammern eingerahmt - auch wenn die geschweiften Klammern nicht unbedingt notwendig sind. Trotz der Vielfalt der Systeme vom Typ Unix (insbesondere der verschiedenen Linux-Distributionen) reicht einer der folgenden Befehle, um den Wert einer Umgebungsvariablen anzuzeigen:

echo $Name_der_Variablen

oder

echo ${Name_der_Variablen}

Hier eine Liste der wichtigsten Umgebungsvariablen unter UNIX-Systemen:

Umgebungsvariable Beschreibung
$ARCH Enthält die Beschreibung der Maschinenarchitektur.
$DISPLAY Enthält die Identifizierungsnummer des Anzeigeendgeräts, welches in dem Fensterverwalter zu benutzen ist (X11).
$HOME Schickt den Zugangspfad zu dem geöffneten Benutzerverzeichnis zurück.
$HOST Schickt den Namen des Computers zurück.
$LANG Schickt den standardmäßigen Sprachencode zurück.
$PATH Schickt die Liste der Zugangspfade zu den Verzeichnissen, welche die ausführbaren Dateien enthalten, getrennt durch Strichpunkte zurück.
$PRINTER Enthält den Namen des standardmäßigen Druckers.
$SHELL Gibt den Pfad des verwendeten Befehlsübersetzers an.
$USER Schickt die Identifizierungsnummer des derzeitigen Benutzers zurück.

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