Umstrittene Apps zum Überwachen des Partners

Daten auf einem fremden Telefon auszuspionieren, ist eine Straftat. Davon abgesehen ist Vertrauen ein Grundpfeiler einer Beziehung. Also ist es keine gute Idee, Anrufe und Chats Ihres Partners zu überwachen. Aber Sie sollten wissen, wie Sie selbst Ihre Privatsphäre vor den neugierigen Augen und Ohren Ihres Partners zu schützen können. Wenn Sie den Eindruck haben, dass jemand Sie ohne Ihr Einverständnis ausspioniert, zeigen Sie ihn an.

Welche Überwachungs-Apps gibt es?

Eifersüchtige Partner und Ex-Partner gibt es viele und deshalb gibt es auch einige Anwendungen, die speziell für solche Personen entwickelt wurden. Zu den bekanntesten zählen iSpyoo, Couple Tracker, Find my Phone und Hoverwatch.

Um zu funktionieren, müssen diese Apps auf dem Telefon des Opfers installiert werden, was ein Partner in einem unbeobachteten Moment tun könnte. Einmal auf dem Telefon installiert ermöglichen die Apps das Mitlesen aller möglichen Nachrichten, Informationen über den jeweiligen Standort des Telefons sowie Zugriff auf Fotos, Anruflisten und andere persönliche Daten.

Vergewissern Sie sich, dass keine Apps, die Sie nicht kennen, auf Ihrem Smartphone installiert sind, ansonsten löschen Sie sie. Wenn Sie ein iOS-Gerät benutzen, öffnen Sie den App Store, gehen Sie zu Updates und dann auf Käufe. Auf einem Android-Gerät öffnen Sie den Play Store, klicken Sie auf das Menü oben links und wählen Sie Meine Apps und Spiele aus und dann Installiert.

Einige der Überwachungs-Apps werden im Root-Verzeichnis installiert, so dass sie vielleicht im App Store oder im Google Play Store nicht erscheinen. In diesem Fall brauchen Sie eine App, die es Ihnen ermöglicht, dieses Verzeichnis zu durchsuchen. Für Android finden Sie hier eine Übersicht. Für iOS klicken Sie hier.

Vorbeugen ist besser als heilen

Auch bei der Datensicherheit gilt, Vorbeugen ist der beste Schutz. Wenn Sie auf Ihr Gerät aufpassen, ist es viel schwieriger für Ihren Partner oder einen anderen Dritten, Sie auszuspionieren. Behalten Sie also Ihr Telefon im Auge. Falls Sie es doch einmal unbeaufsichtigt lassen müssen, schalten Sie es aus.

Wir empfehlen außerdem, WLAN und Bluetooth zu deaktivieren, wenn Sie diesen Datenaustausch gerade nicht benutzen. Einige Spionage-Methoden verwenden nämlich diese Netzwerke. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ihr Telefon von Zeit zu Zeit zurückzusetzen. Damit vermeiden Sie nicht, dass man sie ausspäht, sondern Sie erhöhen auch die beschleunigen damit auch Ihr Smartphone.

Verwenden Sie schwierige Passwörter

Wenn Ihr Partner oder eine andere Person Ihr Handy ausspähen will, wird sie vermutlich versuchen, das Gerät in einem unbeobachteten Moment an sich zu nehmen, um eine Überwachungs-App zu installieren, die den Zugriff auf Ihr WhatsApp, Facebook, Ihren Standort usw. erlaubt. Schwierige Passwörter zu benutzen und diese immer wieder zu ändern, schließt einen Missbrauch zwar nicht aus, hilft aber beim Schutz Ihres Telefons.

Bei den Passwörtern ist es wichtig, zwischen Groß- und Kleinbuchstaben zu wechseln sowie neben Buchstaben auch Zahlen und Sonderzeichen zu verwenden. Wenn Sie sich keine ausdenken können oder wollen, nutzen Sie einen kostenlosen Dienst wie RandomKeygen, um schwer zu knackende Passwörter zu generieren. Wenn Sie noch keinen haben, richten Sie einen Sperrcode ein und ändern Sie ihn immer mal wieder. Verwenden Sie dabei keine Nummern, die man leicht erraten kann, wie Ihren Geburtstag. Wenn Sie ein Sperrmuster benutzen, nehmen Sie ein kompliziertes, das man sich nicht leicht merken kann beim kurzen Hinsehen. Denken Sie daran, Ihr Display zu reinigen, denn das Fett an Ihren Fingern könnte das Muster verraten. Wenn Ihr Smartphone verschiedene Sperrmethoden anbietet (auch biometrische), nutzen Sie eine Kombination.

WhatsApp Web überprüfen

Die Webversion von WhatsApp ist praktisch und bequem. Aber könnte Ihr Partner sie vielleicht nutzen, um Ihre Chats auszuspionieren? Das können Sie ganz einfach herausfinden. Öffnen Sie WhatsApp, klicken Sie auf das Menü, die drei senkrechten Punkte, und wählen Sie WhatsApp Web aus. Hier finden Sie alle mit Ihrem Konto angemeldeten Geräte. Falls Sie hier welche finden, die Sie nicht benutzen, löschen Sie sie.

Sensible Daten schützen

Zusätzlich zu den schon beschriebenen Schutzmaßnahmen können Sie Apps, mit denen Sie besonders sensible Daten austauschen, mit einer Extra-Sperre versehen, zum Beispiel WhatsApp, Twitter oder Facebook. Wir empfehlen Ihnen dafür AppLock. Die Anwendung ist nur für Android erhältlich. Bei Apple-Geräten ist diese Funktion schon ins Betriebssystem iOS integriert. Gehen Sie dazu zu Einstellungen > Allgemein > Einschränkungen, legen Sie die Art der Sperre fest und aktivieren Sie sie dann für die Apps Ihrer Wahl.

Foto: © Brian Jackson - 123RF.com

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