Der CIELAB- oder Lab-Farbraum


Farben können je nach Person unterschiedlich wahrgenommen und je nach Gerät unterschiedlich angezeigt werden. Deshalb wurde ein internationaler Standard festgelegt, um jede mögliche Farbe unabhängig von der Wahrnehmung und vom Anzeigegerät unter bestimmten Bedingungen eindeutig zu definieren.

LAB-Farben oder CIE-Kodierung

Die Internationale Beleuchtungskommission CIE (Commissión Internationale de l'Éclairage) hat Standards zur Bestimmung einer Farbe unabhängig von den benutzten Anzeigegeräten definiert. Zu diesem Zweck hat die CIE Kriterien definiert, die auf der Wahrnehmung der Farbe durch das menschliche Auge mit Hilfe eines dreifachen Reizes basieren.

Schon 1931 hatte die CIE das farbmetrische System xyY entwickelt, das die Farben nach ihrer Farbart (x- und y-Achsen) und ihrer Leuchtdichte (Achse Y) darstellt. Die daraus resultierende Farbtafel (oder chromatisches Diagramm), die aus einer mathematischen Transformation hervorgeht, stellt auf dem Anzeigegerät pure Farben dar, das bedeutet monochromatische Strahlen, die den Spektralfarben entsprechen (Regenbogenfarben), und nach ihrer Wellenlänge angeordnet sind. Die Linie, mit der die Farbtafel schließt (die beiden Enden des sichtbaren Spektrums) nennt sich die Purpurlinie, da sie purpurfarbig ist und aus den zwei monochromatischen Strahlen blau (420 nm) und rot (680 nm) besteht.

Diagramme de chromaticité
Man stellt generell die Farbbandbreite eines Anzeigegeräts dar, indem in einer chromatischen Grafik ein Polygon gezogen wird, das alle Farben mit einschließt, die es produzieren kann.

Jedoch berücksichtigt diese rein mathematische Darstellungsweise nicht die physiologischen Faktoren der Farbwahrnehmung durch das menschliche Auge, was zu einer chromatischen Grafik führt, die zum Beispiel den grünen Farbtönen zu viel Platz lässt.

1960 entwickelte die CIE das Modell Lu*v*.

Um die Lücken des Modells xyY zu schließen, entwickelte die CIE 1976 das farbmetrische Modell La*b*, das auch unter dem Namen CIELAB bekannt ist und in dem einer Farbe drei Werte zugeteilt sind:

L, die Leuchtdichte, in Prozent ausgedrückt (0 für Schwarz bis 100 für Weiß);

a und b, zwei Farbreihen, die jeweils von Grün bis Rot und von Blau bis Gelb mit Werten von -120 bis +120 reichen.

Das Lab-Modell deckt so die Gesamtheit des mit dem menschlichen Auge sichtbaren Spektrums ab und stellt es auf gleichförmige Art dar. Es ermöglicht eine Beschreibung aller sichtbaren Farben unabhängig von jeder grafischen Technologie. Es umfasst alle Farben RGB und CMYK. Aus diesem Grund wird bei Programmen wie Photoshop zum Beispiel diese Methode benutzt, um von einem Darstellungsmodell zum anderen zu wechseln.

Es handelt sich um eine in der Industrie sehr häufig benutzte Methode. Bei den meisten wird sie jedoch selten angewendet, da sie schwierig zu bearbeiten ist.

Die Modelle der CIE sind nicht intuitiv, aber ihre Benutzung garantiert, dass eine nach diesen Modellen erstellte Farbe von allen auf dieselbe Art und Weise wahrgenommen wird.

Foto: © Pixabay.

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